Kischken (Kr.Heydekrug)
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K i s c h k e n Bauerndorf im Memelland |
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- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Kischken (Kr.Heydekrug)
- Hierarchie
Einleitung
Kischken (Kr.Heydekrug), Kreis Heydekrug, Ostpreußen
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1754 Gergekischken, 1785 Gerge-Kischken, lit. Kiskiai[1]
- 1754 auch Gerge Kischcken, 1785 auch Gergekischken
- Gerge Kischken oder Kischcken[2], Kischken [3] [4]
- lit. Kiškiai [5]
Namensdeutung
- Der Name weist auf einen Wohnplatz an einer Biegung.
- prußisch „kiska“ = Kniekehle, Flusswindung, Kehre
- litauisch „kiška“ = starke Sehne in der Kniekehle
- Der Name kann sich auch auf einen Gerge (Georg) mit langen Beinen beziehen.
- Nach Alexander Kurschat: "Von Menschen wird "kiška" im Sinne von "Bein" besonders dann gebraucht, wenn von langen Beinen die Rede ist."[6]
Allgemeine Information
- Dorf, 17 km nordwestlich von Heydekrug, 1939: 334 Einwohner[7]
- Kischken ist ein Dorf am Südrand des Schwenzelner Moores. Das Dorf Kischken hatte 1925 443 Einwohner (1925). Von Kischken ist es nicht weit bis zum Ufer des Kurischen Haffs bei Gaitzen.
Politische Einteilung
Kischken (Kr.Heydekrug) war 1785 ein melirtes Dorf, 1919 eine Landgemeinde, zum Amt Russ gehörig.[8]
Kischken (Kr.Heydekrug) gehörte zum Domänen-Amt Prökuls.[9]
1939 ist Kischken (Kr.Heydekrug) eine Gemeinde mit den Dörfern Gaitzen und Kischken.[10]
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Kischken (Kr.Heydekrug) gehörte 1912[11] zum Kirchspiel Kinten.
Einige Namen sind bekannt:
2.Erika Gyszas aus Wabbeln.
4.Anna Szobries.
6.Pfarrer Laudzius.
8.Else Szobries.
9.aus Surwehnen.
13.Meta Ruigies.
26.Hedwig Gyszas.
29. Kaulitzki.
32.Meta Gelzinnus aus Matzken.
33.Tochter von Michael Atts.
36.von Windenburg.
Wer kennt noch mehr Personen und kann ihre Namen nennen? Wir würden uns freuen.
Kontakt
Katholische Kirche
Kischken (Kr.Heydekrug) gehörte 1907[12] zum katholischen Kirchspiel Szibben.
Friedhof
Der Friedhof von Kischken wird noch gepflegt, verfällt aber mit der Zeit mehr und mehr.
Die Bilder wurden freundlicherweise von Peter Wallat zur Verfügung gestellt. Stand Mai 2012
Erhaltene Grabsteine mit Inschriften sind hier eingestellt.
Standesamt
Zugehörige Ortschaften
Zum Standesamt Kischken (Kr.Heydekrug) gehörten 1907[13] folgende Ortschaften:
Bliematzen, Gaitzen, Kioschen, Kischken, Klumben, Lampsaten, Matzken, Michelsakuten, Pauern, Prätzmen, Raudszen, Rogaischen.
Memeler Dampfboot vom 26.01.1932
Standesamtliche Nachrichten Kischken
1931 sind registriert: 41 Geburten, 4 Eheschließungen und 32 Sterbefälle.
Memeler Dampfboot vom 24.01.1934
Standesamtliche Nachrichten – Kischken
1933 sind 10 Eheschließungen, 38 Geburten und 10 Sterbefälle registriert worden.
Memeler Dampfboot vom 19.01.1935
Standesamtliche Nachrichten – Kischken
Im ganzen sind im Jahre 1934 29 Geburtsfälle (im Vorjahr 38), 15 Eheschließungen (im Vorjahr 10), 23 Sterbefälle (im Vorjahr 10) registriert worden.
Schule
Schule Kischken
Wenn man von Kinten kommend die Straße nach Michel Sakuten etwa 3 Kilometer entlangfährt und dann an einer Mühle vorbei links in einen breiten Landweg einbiegt, steht man nach etwa 800 Metern vor einem hellen zweistöckigen Gebäude. Da ist die Kischker Schule. Stolz schaut das hohe Haus über das flache Gelände. Auch innen hält der Bau, was er außen verspricht. Freundliche, sonnendurchflutete Räume geben den Lehrern und Schülern immer wieder Kraft zu neuer Arbeit. Sicher gehört dieses Gebäude zu den besten Landschulbauten des Memelgebiets. Es ist ein beredter Kulturzeuge als stolzes Endglied in der langen Entwicklungsreihe: Holz-, Lehm-, Ziegelbau. Nur wenige Jahrzehnte lasten auf seinem Rücken, denn die alte Schule ist im Jahre 1899 abgebrannt. Mit ihr verbrannte auch leider die alte Schulchronik. Es läßt sich daher nur wenig aus der Geschichte der Schule ermitteln. Die neuangelegte Chronik berichtet von dem Brand:
"Am 27.April 1899 brannte das Schuletablissement Kischken in den Abendstunden ab. Das Schulhaus, von Lehm vor circa 60 Jahren erbaut, war bereits ziemlich baufällig. Durch den Schulbrand verloren die beiden Lehrer Masurat und Simmat, welche beide bei Ausbruch des Feuers von dem Jahrmarkt aus Heydekrug noch nicht zurückgekehrt waren, ihre Habe an Kleidern, Betten, Wäsche, Möbel, Instrumenten. Dem ersten Lehrer verbrannten außer 4 Schweinen, Schafen, einem Füllen noch 14 gutgepflegte, starke Bienenvölker und sämtliche Geräte."
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Lehrerliste
Als 1. Lehrer haben an dieser Schule unter anderen gewirkt:
- Winklers
- Letzas
- Jokuschus
- Zimmermann
- Masurat
- Liebe
- Simmat
- Kaspereit
- Schmidt
Als 2. bzw. 3. Lehrer wurden ab 1866 unter anderen beschäftigt:
- Jonat
- Schwellnus
- Brosius
- Wallatkat
- Lokys
- Blode
- Bacher
- Dehmke
- Kiehr
- Simmat
Auf dem Schulentlassungsbild von 1935 sind folgende Personen bekannt:
Obere Reihe v.li.n.re.: 3. Lene Pawill, 5. Marie Kybranz
Untere Reihe v.li.n.re.: 3. Max Gyszas
Der Lehrer links heißt Kasper und der rechte Lehrer Schmidt.
Wer kennt noch weitere Personen unter den Schülern und Lehrern
von Kischken oder hat Korrekturen dazu?
Kontakt
Bewohner
Karte der Höfe in Kischken vor 1945
Die Bewohner und Höfe von Kischken auf dem MTB | |||||
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1. | 2. | 3. | |||
4. | 5. | 6. | |||
7. | 8. Sklaschus | 9. | |||
10. Kallwellus | 11. | 12. Strupies | |||
13. | 14. Ruigies | 15. | |||
16. | 17. Urban | 18. Septinus | |||
19. | 20. Stonies | 21. | |||
22. Waitschus | 23. Preikschat | 24. Gerullis | |||
25. Stubries | 26. Nopens | 27. Kakies | |||
28. Kibelka | 29. | 30. Babies, Jakob | |||
31. | 32. Babies, Georg | 33. Könnies | |||
34. | 35. Szaukellis | 36. Jakstaidt | |||
37. Gyszas | 38. Szobries | 39. Stolz, Otto | |||
40. | 41. Berte | 42. | |||
43. Plewe, Martin | 44. Plewe, Johann | 45. | |||
46. Stolz, Franz | 47. Gelzinnus | 48. Schule | |||
49. Weisheit | 50. Laurus | 51. Pawils, Martin |
Wer kann noch weitere Angaben zu den Bewohnern
von Kischken machen oder hat Korrekturen dazu?
Kontakt
Fotos der Bewohner
- Erkennt jemand weitere Personen auf diesen Fotos und kann ihre Namen nennen?
Geschichte
1711
- Laßen: Hanßke Ketturakiß
- Wybrantzen: Hanßke Ketturakiß
- Enrollierte:
- 1925 hatte Kischken 413 Einwohner. [16]
Verschiedenes
Memeler Dampfboot vom 04.02.1934
Kischken,3.Februar. [Das Fest der Goldenen Hochzeit] feierte dieser Tage das Ehepaar Karallus aus Kischken. Die Einsegnung des Jubelpaares fand in der Kintener Kirche statt, wo Karallus und seine Frau vor 50 Jahren getraut worden sind. Pfarrer v. Mickwitz überreichte dem greisen Ehepaar ein Geschenk des Direktoriums von 100 Lit. Beide Eheleute sind noch verhältnismäßig rüstig und bewirtschaften ihr kleines Grundstück allein, obwohl Karallus bereits 75 Jahre und seine Frau etwa 72 Jahre alt ist.
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
- ↑ Schroetterkarte (1802), Maßstab 1:160000
- ↑ Urmesstischblatt von 1860
- ↑ GOV: http://gov.genealogy.net/
- ↑ Heinrich A. Kurschat: Das Buch vom Memelland, Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, Verlag Werbedruck Köhler, Oldenburg, 1990
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm - ↑ Die evangelischen Kirchengemeinden in Ostpreußen und Westpreußen in Pfarr-Almanachen von 1912 und 1913, Sonderschriften des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V. Nr. 59.
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Ostpreußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. Berlin SW. 1907.
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Ostpreußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. Berlin SW. 1907.
- ↑ Memeler Dampfboot, Beilage: Der Grenzgarten: Heimatkundliche Beiträge aus dem Memelgebiet und den Grenzgebieten, Ausgabe 1936 Nr.7 (11.09.1936)
- ↑ Janczik, Bruno und Naunheim, Fritz: Dragoner, Wibranzen und Enrollierte aus der Zeit der großen Pest, Berichte und Tabellen der Ämter 1711, II. Die nördlichen Ämter in Altpreußische Geschlechterkunde, Neue Folge, 38. Jahrgang, Band 20, 1990, Hamburg, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen
- ↑ Quelle: Deutsche Verwaltungsgeschichte Ostpreußen, Kreis Heydekrug.