Amtsgericht Münster

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Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Münster (Westfalen) > Amtsgericht Münster

Zeitschiene vor 1803

Allgemeine Rechtsgrundlage

  • Landrechte des Münsterlandes (u.a. Münstersche Eigentumsordnung vom 03.11.1770)
  • Lokale Weistümer

Markenrecht

  • Lokal, sich zeitlich entwickelnde unterschiedliche Markenrechte.

Früheres Gerichtswesen (Fürstbistum Münster)

Vor Beendigung der Landesherrschaft des Fürstbistums Münster führte die Regierung die Oberaufsicht über sämtliche Untergerichte durch Beamte der Oberaufsicht. Die Untergerichte waren teilweise im fürstlichen Besitz, teilweise Privatgerichte des Domkapitels, anderer Kooperationen, Städte oder Gutsbesitzer.

Übersicht der Jurisdiktion

Über die Gerichtsherren, Gerichtsbezirke und Orte, wo sich die Gerichtsakten 1864 befanden, verhält sich nachstehende Übersicht:

Lfd.
Nr.
Bezeichnung
des Gerichtes
Gerichtsherr Gerichtsbezirk Ablageort
Aktenarchiv
06 Gogericht zum Bakenfeld Domkapitel
Fürstbistum Münster
Kirchspiel Lamberti (Münster) außerhalb der Stadt Münster mit den Bauerschaften Mecklenbeck, Geist und Delstrup
Kirchspiel Überwasser außerhalb der Stadt Münster und Bauerschaften Uppenberg, Givenbeck, Sandrup und Sprackel
Dorf und Kirchspiel Angelmodde
Kirchspiel St. Mauritz und Bauerschaften Gelmer - Gettrup, Werse, Laer (Münster), Coerde und Kemper
Dorf Hiltrup und Bauerschaften Dorf und Bach
Dorf Albachten und Bauerschaften Oberort und Niederort
Dorf Amelsbüren und Bauerschaften Dorf, Sudhoff, Wildbrenning und Lövelingloh
Dorf Bösensell und Bauerschaften Dorf, Brock und Kley
Dorf Roxel und Bauerschaften Dorf, Altenroxel, Brock und Schönebeck
Münster[1]
26 Gogericht Hastehausen Landesherr
Fürstbistum Münster
Dorf und Kirchspiel Schapdetten Coesfeld
36 Gericht Lütkenbeck von Droste Vischering
Haus Lütkenbeck
vom Kirchspiel Lamberti (Münster) außerhalb der Stadt Münster ein Teil der Bauerschaft Delstrup Bauerschaften unbekannt
37 Gogericht zur Meest Domkapitel
Fürstbistum Münster
Dorf Nienberge und Bauerschaften Dorf, Schönebeck, Haeger und Uhlenbrock
Dorf Greven und [Bauerschaft|Bauerschaften]] Wentrup, Pentrup, Hüttrup, Schmeddehausen, Fuestrup, Bockholt, Güntrup, Mastrup, Aldrup, Westerrodde, Herbern und Hembergen
Dorf und Kirchspiel Gimbte
Münster
40 Stadtgericht Münster Stadt Münster Stadt Münster binnen dem Graben, Bispinghoff und Domhofs Immunität ausgeschlossen Münster
41 Gericht aufm Bispinghoff Stadt Münster aufm Bispinghoff (eine Straße) unbekannt
42 Gericht Domhof-Immunität Domkapitel
Fürstbistum Münster
Domhofs Immunität Münster und
Oberlandesgericht
43 Pfahlgericht Münster Landesherr
Fürstbistum Münster
Vom Kirchspiel Lamberti (Münster) außerhalb der Stadt Münster Teile der Bauerschaften Geist und Delstrup
Vom Kirchspiel Überwasser außerhalb der Stadt Münster Teile der Bauerschaften Sandrup, Uppenberg und Gievenbeck
Vom Kirchspiel St. Mauritz Teile der Bauerschaften Kemper und Coerde
unbekannt
57 Gogericht Sendenhorst Landesherr
Fürstbistum Münster
Dorf Rinkerode und Bauerschaften Dorf, Eikenbeck, Altendorf, Hemmer
Dorf Albersloh und Bauerschaften Dorf, Sunger, Rummeler, Arnhorst, Storp und Alst - mit Aussschluß des Teils von West I. und II und Berl, welcher über dem Westerbach liegt.
Münster und
Oberlandesgericht
65 Stadtgericht Telgte Landesherr
Fürstbistum Münster
Stadt Telgte Münster
66 Gogericht Telgte Domkapitel
Fürstbistum Münster
Kirchspiel Telgte und Bauerschaften Raestrup, Berdel, Schwienhorst, Berth und Bechtrup
Dorf Alverskirchen und Bauerschaften Dorf, Püning, Evener und Holling
Dorf Westbevern und Bauerschaften Dorf, Vadrup und Brock
Dorf Handorf und Bauerschaften Dorf, Dorbaum und Kasewinkel
Münster
74 Gogericht Wolbeck Landesherr
Fürstbistum Münster
Stadt und Kirchspiel Wolbeck
von Alverskirchen die Bauerschaft Wettendorf
von Albersloh der Teil der Bauerschaften welcher über dem Westerbach nach Wolbeck liegt von West I. und II und Berl
vom Kirchspiel Ascheberg die Bauerschaft Oster
Münster

Landesherrlich gesetzliche Grundlagen

Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem Königlich Preußischen Erbfürstenthume Münster und in den standesherrlichen Gebieten Horstmar, Rheina-Wolbeck, Dülmen und Ahaus-Bocholt-Werth über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung, Verwaltung und Rechtspflege, welche vom Jahre 1359 bis zur französischen Militair-Occupation und zur Vereinigung mit Frankreich und dem Großherzogthume Berg in den Jahren 1806 und resp. 1811 ergangen sind

Zeitschiene nach 1802

Preußische Gerichtsbarkeit

Im Jahre 1815 wurde in Münster ein Land- und Stadtgericht, eingerichtet. Dem Bezirk des Land- und Stadtgerichts Münster wurden von den zum 01.10.1817 aufgelösten Land- und Stadtgerichten Telgte und Sendenhorst angegliedert:

  • von Telgte die Städte und Kirchspiele Telgte und Wolbeck und die Kirchspiele Angelmodde, Alverskirchen und Westbevern
  • von Sendenhorst die Kirchspiele Rinkerode, Albersloh und Amelsbüren.

Weiter wurden dem Bezirk zum 01.07.1823 der bisher zum Land- und Stadtgericht Rheine gehörige, links der Ems gelegene Teil des Kirchspiels Greven angegliedert.

Das Land- und Stadtgericht Münster war untergebracht in der früheren Schaesberf`schen Kurie, Pferdegasse Nr. 7, gegenüber dem Oberlandes-Gericht. Das im Weltkrieg zerstörte Gebäude lag mit der Front in Richtung Domplatz und mit der Giebelseite zur Pferdegasse. Der Zugang erfolgte über die sogenannte "Buxe", ein schmales Gäßchen zwischen Domplatz und Ägidiistrasse (später Margaretenstiege). Im Hof befand sich noch ein winziges Häuschen, in dem sich die Gerichtsboten aufhielten. Die weggelegten Akten wurden in der benachbarten Margaretenkapelle aufbewahrt, welchem Zweck diese auch bereits in der fürstbischöflichen Zeit gedient hatte.

Die Gefängnisse des Gerichts waren die des Inquisitoriats, jedoch wurden auch die Polizeigefängnisse mitbenutzt.

Gerichtstage wurden in Telgte abgehalten. Es handelte sich hier um die erstmalige Einrichtung von Gerichtstagen im münsterischen Raum; insofern ist die Verfügung des Justizministers vom 06.09.1817, die ausführliche Anweisungen Über die Durchführung, Zuständigkeit usw. enthält, von besonderem Interesse.

Im Jahre 1849 wurde das Münstersche Untergericht in ein Kreisgericht umgewandelt. Es war untergebracht in dem früheren von der Recke'schen Hof, dessen an die Ludgeristrasse grenzender Teil die Hausnummer 19 trug. Das Gebäude war 1849 vom Justizfiskus käuflich erworben und beherbergte nach dem Auszug des Kreisgerichts das Landeskulturamt; es wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Ein Teil des Grundstücks wurde zum Neubau des Landeskulturamts Windthorstrasse/Stubengasse verwendet. Von der Ludgeristrasse ab gingen zwei Gäßchen an dem Hof vorbei, von denen eines das "Gerichtsgäßchen" hieß. Gerichtstage wurden abgehalten in Greven, Nottuln und Telgte.

Von der Staatsanwaltschaft beim Kreisgericht in Münster wurden auch die Staatsanwaltschaften bei den Kreisgeriohten Lüdinghausen, Warendorf und ab 1877 auch Steinfurt mitverwaltet.

Amtsgericht
2014: Amtsgerichte im Landgerichtsbezirk Münster

Amtsgericht Münster

Im Jahre 1879 erhielt des Untergericht in Münster die Bezeichnung Amtsgericht Münster. Untergebracht war es in dem zum 01.10.1879 in Benutzung genommenen Neubau des Landgerichts am Hindenburgplatz (früher Neuplatz), 1911 wurden Teile des Amtsgerichts in dem vom Schreinermeister Kintrup angemieteten Hause Badestrasse 15, im Jahr 1926 in dem von der Landesversicherungsanstalt angemieteten Gebäude Georgskommende 33 untergebracht. 1907 wurden weitere Räume in der Gerichtsstrasse 1 und 1935 in der Gerichtsstrasse 4 angemietet. Gerichtstage wurden 1957 abgehalten in Greven, Nottuln, Telgte und Drensteinfurt. [2]

Preußisches Provinzialrecht

Fußnoten

  1. Quelle: Olfers, Clemens A. von: Beiträge zur Geschichte der Verfaßung und Zerstückelung des Oberstiftes Münster (1848)
  2. Quelle: Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)
  3. Quelle: Schlüter, Clemens August Provinzialrecht des Fürstenthums Münster...- (Leipzig 1829)

Bibliografie

Archiv

Grundbücher

  • Grundbuchamt Münster: Bisher übernommen wurden ausschließlich Grundbücher aus der Zeit vor Einführung des losen Grundbuches ca. 1960/1970.

Stadtarchiv, Stadtgericht

Weblinks

Offizielle Webseiten

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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