Sieversdorf-Hohenofen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
(Weitergeleitet von Schwarzwasser bei Sieversdorf)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Brandenburg > Landkreis Ostprignitz-Ruppin > Sieversdorf-Hohenofen


Politische Einteilung

Sieversdorf-Hohenofen ist eine Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Nordwesten Brandenburgs. Seit 31. Dezember 1997 Zusammenschluss mit der Gemeinde Hohenofen. Die Gemeinde wird vom Amt Neustadt verwaltet. Der Wohnplatz Schwarzwasser gehörte früher zum Dorf Sieversdorf jetzt gehört er zur Stadt Neustadt (Dosse). Die Zugehörigkeit zur Kirchengemeinde Sieversdorf ist geblieben. Zwischen Sieversdorf und Hohenofen liegt der Wohnplatz Hirzelslust. Ein schon vor 1772 vom Schweizer Kolonisten Hirzel gegründetes Gut mit damals eigener Gerichtsbarkeit.


Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen


Kirchengemeinde Sieversdorf - Hohenofen
Büro: Dorfstraße 52, 16845 Sieversdorf
Telefon: 03 39 70/1 46 55, LarsHaake@gmx.net
Archivar: deylitz@gmx.de
Kirchen in: Sieversdorf, Hohenofen und Friedrichsdorf (1953 umbenannt in Großderschau)
Pfarrer: Lars Haake
Von Sieversdorf werden momentan diese Orte und Gemeinden mit betreut: Dreetz, Bartschendorf, Michaelisbruch, Giesenhorst

Katholische Kirchen


Zuständig für Sieversdorf, Kyritz (Prignitz) - Neustadt Dosse
Büro: Prinz von Homburg Strasse 4, 16845 Neustadt Dosse
Telefon: 03 39 70/1 3412


Geschichte

Sieversdorfer Chronik

1875 schrieb der damalige Pfarrer Gottlieb Wilhelm Schinkel aus Barsikow eine umfangreiche Chronik über Sieversdorf. Einige Exemplare der neuen Auflage von 2009 sind noch im Pfarramt Sieversdorf für 9,90 EUR erhältlich. Schinkel ist auch 1882 Autor der Barsikower Chronik. Der Pfarrer Gottlieb Wilhelm Schinkel und der Baumeister Karl Friedrich Schinkel haben gemeinsame Urgrosseltern.

Die erste Nachricht über Sieversdorf

Die erste Nachricht über Sieversdorf war vom Jahre 1334 in einer Urkunde (Riedel, Cod. dipl., 1. Hauptabth. Bd. IV, S.50). Die Grafen von Lindow und Herren von Ruppin Günther und Ulrich, Brüder, und Adolph und Busso, Brüder, bekennen, dass sie von ihrem Fürsten, dem Markgrafen Ludwig von Brandenburg die Stadt Wusterhausen/Dosse mit allen Dörfern und Gütern, welche dazu gehören, und namentlich die Dörfer "Brunne (Brunn), Driplatz (Trieplatz), Syuerdestorp (Sieversdorf), Blankenburg, Plonitz (Plänitz), Cernitz (Zernitz), Gardiz (Garz) und Dannenuelde (Dannenwalde)", und außerdem Stadt und Land Gransee mit allen Dörfern und Gütern, für eine Forderung von 7000 Mark Brandenburgisch zum Pfand erhalten haben und besitzen.

Hexenprozesse in Sieversdorf
  • Der erste Prozess fällt in das Jahr 1620. Ilse Mollers hatte sich nach Brunne mit Bauer Hans Kruse verheiratet. Sie war in Sieversdorf in der Erntezeit 1619 mit einer Nachbarin, Greta Rinows, Thies Buchholtzen Eheweib in Streit geraten, weil letztere ihr Schwein so geschlagen hatte, dass es lahm wurde und starb. Wann die Frau in Brunne verbrannt wurde ist nicht genau bekannt. Vermutlich aber noch im März oder April.
  • 1660 war die 60jährige Hedwig Müller verehelichte Berendt, Bauerfrau in Köritz, daselbst verbrannt worden, weil sie auf der Folter bekannt hatte, sie habe ihr Vieh, wenn es krank gewesen, gebötet, zur Butter ein Pulver geben und dem Teufel in leibhaftiger Gestalt sich antrauen lassen. Die eigentliche Prozessakten enthalten jede Einzelheit darüber. Aber im Grunde ist nur eines zu lesen. Folter, Geständnis, Widerruf, Folter, Geständnis, Widerruf und so weiter. Schließlich bat die "Hexe" sogar um den Tod um der Folter zu entgehen.
  • 7 Jahre später brachte Marie Schröder, Tochter eines Bauern in Sieversdorf in einer Klage gegen eine Verwandte jener Hedwig Müller aus Köritz, Namens Marie Müller, verehelichte Rhinow, mehrere Beschuldigungen wegen Zauberei vor. Die "Hexe" brannte 1669 auf dem Rhinowberg, etwa 100 Meter hinter dem heutigen Grundstück Sieversdorf, Hauptstrasse 70 am Lehmweg.


Bis 1773 gehörte das Gebiet von der Stadtgrenze Neustadt/Köritz bis zur Stadtgrenze Rhinow, mit geschätzten 16 Weilern und Horsten sowie der Siedlung die sich um die Hütte Hohenofen bildete, zu Sieversdorf.

1740 wurde die alte Fachwerkkirche durch ein Unwetter so stark beschädigt das ab 1747 bis 1750 die jetzige evangelische Dorfkirche erbaut wurde. Der Turm, ab 1750 im oberen Teil noch als Fachwerkbau errichtet, wurde erst 1820 vollständig massiv ausgeführt. Die Orgel stammt aus dem Jahre 1905 trägt aber noch das alte Prospekt aus dem Jahr 1752.

Die Geschichte Hohenofens

Die Geschichte Hohenofens geht zurück auf die Gründung einer Eisenhütte im Jahre 1693, die der im brandenburgischen Diensten stehende General und Landgraf Friedrich II. Graf von Hessen-Homburg und Graf zu Katzenellenbogen hier anlegen ließ. Der Landgraf hatte von seinem Besitzvorgänger, dem Grafen von Königsmark, den Rittmeister Liborius Eck als Amtsverweser übernommen. Dieser untersuchte die Gegend, welche bis dahin Vierhütten hieß, und fand in vier Schlackenbergen den Beweis, dass daselbst Eisenhütten gestanden haben müssten. Eine Eisenverhüttung in Vierhütten hatte schon zur "Slawenzeit" vor 1250 stattgefunden. Der Name Vierhütten hatte das angedeutet. Eck entdeckte bald auch den Eisenstein, den roten Eisenschlamm in den Wiesen, und der Landgraf beschloss, das Eisenwerk wieder herzustellen. Es musste eine Wasserkraft zum Betrieb der Gebläse und des Pochwerkes gewonnen werden. Dazu wurde auch ein Kanal von Neustadt aus angelegt, der dann zum Hauptlauf der Dosse wurde. Für den “Hohen Ofen” wurde der bis zu sechs Fuß mächtige Raseneisenstein benötigt. Nach zehn Jahren waren die Raseneisenstein-Vorkommen und die Holzvorräte in der näheren Umgebung erschöpft. 1702 wurde die Eisenhütte Hohenofen in ein Seiger-Hüttenwerk umgewandelt (Silber-Kupfer-Scheidung). Die Kupfer Erze und Brennstoffe wurden nun auf dem Wasserweg aus dem Magdeburgischen transportiert. Im Jahre 1836 wurde auf dem Gelände des einige Jahre vorher stillgelegten Hüttenwerks eine Papierfabrik durch die Königlich Preußischen Seehandlung gegründet.



Genealogische und historische Quellen

Genealogische Urkunden

600 Sieversdorfer Stammbäume


Im Domstiftsarchiv Brandenburg lagert eine Sammlung von einzelnen Stammbäumen im weiteren als "600 Sieversdorfer Stammbäume" bezeichnet. Diese Einzelblätter sind gescannt und im Archiv Sieversdorf als .pdf vorhanden und werden von uns vorrangig digitalisiert. Die heutigen Orte Sieversdorf, Hohenofen, Schwarzwasser, Großderschau, Rübehorst und Alt Garz sowie alle dazu gehörenden Wohnplätze sind in den "600 Sieversdorfer Stammbäumen" erfasst. Da die Sieversdorfer Kirchenbücher von 1660 - 1746 um das Jahr 1981 gstohlen wurden ist diese Sammlung besonders wichtig und kann diese KB teilweise ersetzen. Eigentlich handelt es sich bei den "600 Sieversdorfer Stammbäumen" um die Schmierzettel oder Suchnotizen des Sieversdorfer Pfarrers Troschke für die so genannten "Ariernachweise" in der Zeit von 1933 bis 1945. Da damals jede Familie diesen Nachweis bringen mußte, dürfte jeder heute lebende mit Vorfahren aus den genannten Orten darin seine Vorfahrenstammbäume wiederfinden.

- Digitalisierung abgeschlossen

Kirchenbücher (evangelische)

-- **) Wer kann helfen! --

Im Zeitraum von 1979 bis 1981 sind die ältesten Kirchenbücher von Sieversdorf, Friedrichsdorf, Rübehorst und Hohenofen 1660 bis 1746 von "Bösen Buben" entwendet worden. Es handelt sich dabei vermutlich um einen, vielleicht zwei Bände. Wir versuchen nun die Inhalte aus anderen Quellen zu rekonstruieren. Auch nicht beurkundete Aufzeichnungen sind wertvoll. Alles kann dazu dienen in die Jahrgänge von 1660 bis 1746 mindestens etwas Licht zu bringen. Ob Scann des Familienstammbuchs, Abschrift oder Papierkopie, alles kann helfen! Einfach alles an mich senden: deylitz@gmx.de oder per Fax: 032223768478 Oder telefonisch nachfragen. Im Pfarrhaus Sieversdorf: 03397014655 oder bei 03397014126. Wir rufen auch zurück!


In Sieversdorf lagern für die Digitalisierung vorgesehene Microfich der Orte: Sieversdorf, .Barsikow, Bartschendorf, Breddin, Bückwitz, Dreetz, Friedrichsdorf (1953 umbenannt in Großderschau), Läsikow, Nackel, Kampehl, Köritz, Neustadt (Dosse), Segeletz, Stüdenitz, Vehlgast, Zernitz, .


Seit dem Jahre 2006 werden nach und nach Kirchenbücher digitalisiert KB-Datenerfassungen/Brandenburg/Ostprignitz Ruppin. Das heist sie werden komplett abgeschrieben und verknüpft in Gedcom- Format gespeichert. Es können dadurch Register Ortsfamilienbücher und komplette Nachdrucke der Bücher erstellt weden. Bücher die noch in Arbeit sind oder schon digitalisiert sind tragen in der Liste der Kirchenbücher einen Vermerk. ( - Digitalisierung in Arbeit) Nachfragen zu digitalisierten Büchern können, soweit es der Datenschutz erlaubt, sofort beantwortet werden.

- In Sieversdorf lagern die Kirchenbücher von Sieversdorf–Hohenofen, Friedrichsdorf, Dreetz und Bartschendorf

- Im Domstiftsarchiv Brandenburg lagern die älteren Kirchenbücher von Sieversdorf. Microfich zu den in Brandenburg lagernden Kirchenbüchern von Sieversdorf sind in Sieversdorf vorhanden.

Nutzung nur nach Voranmeldung im ev. Pfarramt Sieversdorf oder beim Archivar der Kirchengemeinde.

Adresse des Domstift- Archivs: Postanschrift: Burghof 9, 14776 Brandenburg, Nutzerraum: Burghof 2, 14776 Brandenburg, Di und Mi 9 - 17 Uhr, Voranmeldung notwendig, Telefon: 03381/21 1221 5 Fax: 03381/21 1221 6 NEU ! E-Mail: archiv@dom-brandenburg.de

Kirchenbücher und Stand der Digitalisierung



Heimat- und Volkskunde

Literatur



Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

Request failed!


Städte und Gemeinden im Kreis Ostprignitz-Ruppin

Breddin | Dabergotz | Dreetz | Fehrbellin | Flecken Zechlin | Groß Haßlow | Heiligengrabe | Herzberg | Kyritz (Mark) | Lindow | Märkisch Linden | Neuruppin | Neustadt | Rheinsberg | Rüthnick | Sieversdorf-Hohenofen | Storbeck-Frankendorf | Stüdenitz | Temnitzquell | Temnitztal | Vielitzsee | Walsleben | Wittstock | Wusterhausen | Zernitz-Lohm