Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/116

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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eine Menge verwundete Pferde. Die auf dem Schlachtfeld herumliegenden Gewehre dienten uns zur Feuerung, denn das grüne Gebüschholz brannte nicht. Wir befanden uns mit einem Worte, nach so vielen ausgestandenen Gefahren und Entbehrungen, in einer höchst erbärmlichen Lage.

Nach Beendigung meiner Dienstgeschäfte, suchte ich am andern Tag nach der Schlacht, an einem elenden Feuerchen auszuruhen, da hörte ich auf einmal meinen Namen nennen, sah auf und erblickte den Hauptmann von Stark von den westphälischen Jägern, welche nicht weit von uns, nur durch ein Gebüsch getrennt, lagerten. Stark, der Bruder meines nachherigen Schwagers, hatte gehört, daß Würtemberger neben ihnen ständen und war gekommen mich aufzusuchen. Groß war die Freude des Wiedersehens nach langer Trennung und glücklich überstandenen Gefahren. Diese Freude machte jedoch bald materiellen Gefühlen Platz und wir befrugen uns gegenseitig nach Mitteln um unsern Hunger zu stillen; da fand es sich denn, daß er ein Stückchen Fleisch und ich ein wenig Brod hatte, woran wir uns ein,