Rupkalwen

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Wappen von Heydekrug

R u p k a l w e n

Bauerndorf im Memelland
Kreis Heydekrug, O s t p r e u ß e n
______________________________________________________

Gehöft in Rupkalwen, Kreis Heydekrug


Hierarchie


Hochwasser in Rupkalwen während der Frühlingsschmelze
(Foto: Kestutis Tolvaisa 2005)


Einleitung

Rupkalwen, Kreis Heydekrug, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Der Name Rupkalwen besagt, dass sich der Ort in erhöhter Lage befindet und mühevoll zu bearbeiten ist. Der Alternativname Blausden weist auf einen Wohnplatz an einer schwer zugängigen Stelle.

  • prußisch "rupit" = sich sorgen
  • kurisch "rupinum" = Bekümmernis, Sorgen
  • preußisch-litauisch "rupas" = uneben, holperig, höckrig, Kummer, Gram

+ "kalva" = Hügel, Unebenheit

  • preußisch-litauisch "blauza, blauzda" = Wade, Schienbein, Unterschenkel
  • "blauzdlauža" = Beinbruch, ein halbgefrorener Weg, der nicht hält, auf dem sich Mensch und Tier die Beine brechen können


Allgemeine Information

  • 1785 Königliches Bauerndorf, 1919 Landgemeinde[5]
  • Mehrere Höfe, 3 km südwestlich von Heydekrug, 1939: 100 Einwohner, lag auf einem bewaldeten Hügel mitten im Moorgebiet[6]


Politische Einteilung

  • 1939 ist Rupkalwen Gemeinde und Dorf.[10]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Rupkalwen gehörte 1913 zum Kirchspiel Heydekrug, vor 1913 allerdings zum Kirchspiel Werden.

Friedhöfe

Rupkalwen hatte zwei Friedhöfe.

Lage der beiden Friedhöfe von Rupkalwen im MTB
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Außenansicht des Friedhofs 1 von der Straße zwischen Heydekrug und Ruß aus gesehen

Friedhof 1

Von Heydekrug kommend biegt man in Höhe der Moorkolonie Bismarck rechts in den Weg nach Rupkalviai ein. Dort sieht man auf der linken Seite ein Haus, kurz dahinter einen kleinen See. Gleich danach liegt links der südlich gelegene Friedhof von Rupkalwen. Der Zugang zu diesem gelingt am besten über das nicht eingezäunte Gelände eines kleinen Wochenendhauses an dem kleinen See.

Fotos
Der Friedhof ist stark verwildert. Nur ein kleiner Bereich ist einigermaßen zugänglich. Hier sind ein paar wenige Grabumrandungen und ein Grabschild mit Namen zu finden.
Der hintere Bereich des Friedhofs ist ohne Geräte kaum durchdringbar.

Stand und Fotos Mai 2014

Friedhof 2

Zu dem zweiten, nördlich gelegenen Friedhof liegen außer seiner Lage (s. o. im MTB) noch keine weiteren Erkenntnisse und Fotos vor.

Katholische Kirche

Rupkalwen gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Szibben.


Standesamt

Zugehörige Ortschaften

Zum Standesamt Rupkalwen gehörten 1907 folgende Ortschaften: Atmath, Jodekrandt, Rupkalwen.

Standesamtsregister

Die Standesamtsregister von Rupkalwen sind nur teilweise erhalten. Sie lagern im Litauischen Historischen Staatsarchiv in Wilna.

  • Geburten 1939
  • Heiraten: 1939
  • Sterbefälle: 1939

Standesamtliche Nachrichten Rupkalwen

Memeler Dampfboot vom 26.01.1932

Standesamtliche Nachrichten Rupkalwen

Die Jahresstatistik beträgt für 1931 im hiesigen Standesamtsbezirk: 40 Geburten (38), (die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf das Jahr 1930), davon 22 (19) männlichen und 18 (19) weiblichen Geschlechts, 13 (10) Eheschließungen und 26 (21) Todesfälle, davon 12 (10) männlichen und 14 (11) weiblichen Geschlechts.


Memeler Dampfboot vom 02.02.1933

Standesamtliche Nachrichten Rupkalwen

Im Jahre 1932 sind folgende Beurkundungen erfolgt (Zahlen in Klammern zum Vergleich mit dem Jahre 1931): Aufgeboten 10 (13) Paare, Eheschließungen 10 (13) Paare, Geburten 29 (40), männlich 18 (22), weiblich 11 (18), gestorben 25 (26), männlich 11 (12), weiblich 14 (14).

Bewohner

  • Bewohner in Rupkalwen
  • 1791/92: Amts Heydekrug, Consignation von denen Decimenten, Pro anno 1791/92, Seite 61 Mickutt Blausden [1]


Verschiedenes

Karten

Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000
Rupkalwen auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz


Rupkalwen im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Rupkalwen und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Rupkalwen im Messtischblatt 0694 Heydekrug (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Rupkalwen aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Werden Taufenbuch 1710-1728
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  3. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  4. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  5. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  6. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  7. Amtsbauern u Köllmer in nördlichen Ostpreußen um 1736, Horst Kenkel, VFFOW, Hamburg 1995
  8. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  9. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  10. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm