Dirschau

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Siehe westlich von Mergenburg (Marienburg) an der Weichsel (Caspar Henneberger 1587)
Prußische Stammesgebiete


Allgemeine Informationen

Dirschau liegt im prußischen Stammesgebiet Pomesanien an der Weichsel. In der kaschubischen Sprache heißt es Dërszewò, polnisch Miasto Tczew.

Einwohner:

  • 1900 Einwohner (um 1800)
  • 12000 Einw. (um 1900)
  • 28000 Einw (1938)

Urkundliche Erwähnungen

  • um 1290 Dirsowe (Gerullis)
  • 1198 Trsow (etwas zweifelhafte polnische Internetquelle)

Name

Der Name weist entweder auf eine heidnische Kultstätte nahe an einem Fluss oder besagt, dass die Aue dem braven Mann Dirse gehört.

  • prußisch "dirse" = fromm, brav, tüchtig, wacker

+ "ou/ owe" = Aue, Niederung

Politische Einteilung/Zugehörigkeit

Kirchen

Kirchliche Zugehörigkeit

Kirchhöfe/Friedhöfe

Geschichte

Besetzungen durch den Deutschen Orden

  • Pomesanien (Ausgang von Kulm): 1234 Marienwerder, 1234 Schlacht bei Christburg, 1248 Christburg, 1248 Preußisch Holland, 1250 Marienburg, (1398 Dirschau, 1398 Danzig)
  • Warmien (Ausgang von Marienwerder): 1237 Elbing, 1239 Braunsberg, 1239 Balga
  • Ab 1260 Hauptstadt des Fürstentums von Sambor II., Dirschau erhält lübisches Stadtrecht.
  • 1309 Besetzung durch den Deutschen Orden.
  • Nach der erneuten Stadtgründung 1364-1384 erhielt sie kölmisches Recht.
  • 1454-1466: Im 13-jährigen Krieg gegen den Deutschen Orden, der mit dem Zweiten Frieden von Thorn endete, fiel Dirschau an Polen und wurde Sitz eines Starosten.
  • 1772 während der 1. polnischen Teilung kam Dirschau an Preußen.
  • 1919 wurde der Ort wieder polnisch.

Archive, Bibliotheken

Genealogische und historische Quellen

Historische Quellen

Bildquellen

Zeitungsmeldungen

Königsberger Hartungsche Zeitung

Datum Schlagwort Meldung
13.10.1912 Ein aufregender Zwischenfall ereignete sich nach der „Dsch. Ztg.“ Gestern im Amtsgerichtsgebäude anläßlich einer Verhandlung des Schöffengerichts. Der Maler Gustav Heinrich Brotzki von hier hatte sich wegen Beleidigung und Mißhandlung zu verantworten. Brotzki beleidigte am 6. August d. J. die 19jährige Margarethe Stanischewski nicht nur in gröbster Weise, sondern mißhandelte sie noch obendrein durch Faustschläge, Fußtritte und Zerren an den Haaren. Da Brotzki bereits vorbestraft ist, erhielt er für seine Rohheiten 3 Monate und 1 Woche Gefängnis zudiktiert. Beim Verlassen des Schöffengerichtssaales schlug nun der Angeklagte die Zeugin Stanischewski mit der Faust ins Genick. B. wurde sofort zurückgeholt und erhielt nun wegen Ungebühr vor Gericht eine sofort zu vollstreckende Haftstrafe von drei Tagen. Bevor der Angeklagte abgeführt werden konnte, zog er ein Taschenmesser hervor, öffnete es und versuchte, sich den Hals zu durchschneiden, brachte sich aber nur eine kleine Rißwunde bei. Er wurde nunmehr gefesselt und zur Verbüßung der über ihn verhängten Ungebührstrafe in das Amtsgerichtsgefängnis abgeführt.[1]


Kirchenbücher

Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges

Persönlichkeiten

  • Krieger, Arnold, * 1.12.1904 Dirschau (Weichsel), + Frankfurt am Main 10.8.1965, Deutscher Lyriker, Dramatiker, Romancier.

Vereine

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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  1. Verfasser: *. (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 13.10.1912, Nr. 482 Morgen-Ausgabe, 2. Blatt, S. 10, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz