Neuwalde Kreis Neisse

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Neuwalde Kreis Neisse
Vorlage:Begriffserklärungshinweis



Allgemeine Information: Das Dorf Neuwalde

Neuwalde war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Heute liegt Neuwalde in Polen (poln. Name: Nowy Las) und ist eine Ortschaft in der Woiwodschaft Oppeln.

  • Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages: Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse, 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim

Lage

Neuwalde liegt 15 km südlich von Neisse an der Straße über Heidau- Altewalde (Neisse), 290-300 m über NN. Zusammen mit Altewalde und Ludwigsdorf, Kreis Neisse bildet der Ort ein einziges 9 km langes Reihendorf. Auf der Neuwalder Feldmark entspringt der Kamitzbach. Die Dorfstraße war um 1800 bereits gepflastert. Der Vieweg und die Mühlrute führten über Langendorf nach Ziegenhals. Die sogenannte Feldzenne war ein Prozssionsweg, an dem Kapellen errichtet waren. Ein Bahnhof, eine Omnibushaltestelle und eine Postagentur waren im Ort.

Zur Geschichte

Im Jahr 1249 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt („Waldow“), 1284 ist er unter den bekannten 65 Dörfern. 1372 ist der Ortsname „Nuwinwalde“. Vermutlich wurde das Dorf im Gebiet des alten Grenzwaldes („Preseka“) angelegt. Nach dem Lib. Fund. (um 1300) besaß das Dorf 43 ½ große Huben, von denen die Kirche ¾ und der Scholze 7 und 3 Ruten und 1 Schenke hatten.

Die Gemeinde

  • Neuwalde (Bürgermeister 1935: Richard Paul; 1939 und 1942: Landwirt August Seidel) gehörten zum Amtsbezirk und Standesamt [[
Altewalde und zum Gendarmerie-Amtsbereich Deutsch Kamitz, Hermannstein. Die Schwesternstation der Borromäerinnen, 1907 :gegründet, und eine Spielschule waren im Ort.
  • Für 1633 wird ein Kirchschreiber erwähnt, sicherlich wurde dort aber bereits früher unterrichtet.
1784 wird ein Schulmeisterhaus genannt, 1835 entstand das zweistöckige Schulhaus, das um 1930 umgebaut wurde und dabei neue :Schulmöbel erhielt.
1925 besuchten 132 Kinder die dreiklassige Schule.
Unterricht gaben 1935: Hauptlehrer Robert Sauer, Lehrerin Maria Janocha (auch 1939), Lehrer Paul Kelbel; 1935 und 1939: :Hauptlehrer Josef Schäfer, Lehrer Friedrich Pohl.
  • Die Gemeindeflur ist 1052 ha groß. Als Besitzer der rittermäßigen Scholtisei mit Vorwerk wird 1781 Georg Allnoch genannt. 1883 :ging das Gut (1863: 45 ha) in den Besitz von Josef Ritter aus Stephansdorf über, nach dessen Tod es aufgeteilt wurde 1910).

Kirche

  • Die katholische Kirche (Patrozinium St. Hedwig) war auch die Pfarrkirche für Ludwigsdorf.Die alte gotische Kirche wurde 1819-1823 *durch einen Neubau ersetzt, der Kirchturm war nach einem Blitzschlag 1817 abgetragen worden. In der Kirche stand ein Taufstein in *spätgotischen Formen aus dem 15. oder 16. Jahrhundert.
Das Patronatsfest war am Sonntag nach St. Hedwig (15.10.), Kirmes (Kirchweih) am 2. Sonntag nach dem 15.10. Sänger und Musiker :aus dem Dorf gestalteten festliche Gottesdienste.
Pfarrer waren seit 1886: Joseph Elsner, seit 1909 Dr. Otto Laake, 1931-1945 Bruno Badelt.
  • Die evangelische Kirche war in Schnellewalde Kr. Neustadt OS.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
1784: 131 Stellen
1845: 1335 Einwohner (2 ev.), 226 Häuser
1895: 1035 Einwohner (1 ev.), 209 Häuser, 263 Haushalte
1939: 1030 Einwohner, 289 Haushalte

Im Jahr 1937 gab es im Ort: 1 Bäcker, 3 Baugeschäfte, 1 Brennmaterialhandel, 1 Dachdecker, 2 Fleischer, 2 Friseure, 1 Fuhrunternehmen, 3 Gasthöfe, 3 Kolonialwarenläden, 1 Maler, 1 Manufakturenhandlung, 1 Maschinenbauanstalt, 1 Sattler, 2 Schmiede, 2 Schneider, 1 Stellmacher, 3 Tischler, 2 Bankgeschäfte, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft, 1 Hebamme. Die Elektrizitätsversorgung bestand seit 1921.

Liste der Bewohner, die 1935 in Neuwalde lebten

Flucht und Vertreibung 1945

Beim Einmarsch der russischen Truppen am 24.3.1945 wurden der 76 jährige Pfarrer Dr. Otto Laake, eine Klosterschwester, drei Frauen und drei Männer erschossen, das Kloster wurde in Brand gesteckt. Im polnischen Gewahrsam kamen etwa 25 Männer und Frauen um. Aus dem 1. Weltkrieg waren 22 Einwohner nicht mehr zurückgekehrt, dem 2. Weltkrieg fielen mehr als 31 Einwohner zum Opfer.


Genealogische und historische Quellen

  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Neuwalde Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. Online :kann erkundet werden, welche Jahrgänge zugänglich sind: https://www.familysearch.org/search/catalog

Bibliografie

http://ofb.genealogy.net/hermannstein

Webseiten


Daten aus dem GOV

Request failed!