Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/236

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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jenseits der Elbe im Lande Kedingen erwarb dieses Kloster einige Besitzungen, 1357 und 1376.

Ueber das Kloster Harvstehude bei Hamburg ist oben in dem Kapitel von den Klöstern des Nöthige bereits vorgetragen worden.

Weit größer waren die Besitzungen des Klosters Reinbek. Es hatte in seiner nächsten Umgebung in Stormarn über 20 Dörfer, die in dem Kaufbriefe 1528 aufgezählt werden. Dahin gehörten 10 Dörfer im Kirchspiel Steinbek, ferner im Kirchspiel Rahlstedt Tondorf, Jenfeld, Stellau, Brake, Stapelfeld; im Kirchspiel Siek: Siek oder Vuhlensiek selbst und Langeloh; im Kirchspiel Trittau: Witzhave, Grande, Kötel, Hanefeld. Diese Dörfer waren theils von der Landesherrschaft geschenkt oder verkauft, theils von Adligen erworben[1]. Dazu kamen nun noch Besitzthümer in den anstoßenden Marschen, Billwärder, Alte und Neue Gamme, Korslak; wie auch die Nettelburg. Auch jenseits der Bille im Lauenburgischen erwarb das Kloster 8 Dörfer, desgleichen in Pommern mehrere Besitzthümer; worüber nachher viel Streit gewesen ist. Was die Klostergüter im Holsteinischen anbelangt, so bildeten sie nachher das Amt Reinbek, mit Ausnahme der Hamburger Domcapitelsdörfer Barsbüttel, Ost-Steinbek, Stenwarte und Willinghusen.

In Wagrien als einem eroberten Lande war Raum für Besitzungen der Geistlichkeit und allerdings sind dieselben dort sehr beträchtlich geworden. Außer demjenigen, was Bischof und Domcapitel zu Lübeck erwarben und was die geringeren geistlichen Stiftungen daselbst in Besitz bekamen, ward vieles hier den Klöstern zu Theil, sowohl durch ursprüngliche Vergabung als durch späteren Ankauf, wozu die Güter des Adels Gelegenheit darboten.

Das Chorherrenstift zu Segeberg erhielt eine Dotation durch den Kaiser Lothar, worüber der zu Bardewik 1137 ausgefertigte Kaiserliche Fundationsbrief in verschiedenen Abdrücken vorhanden ist, namentlich bei Noodt II, 106. Darnach erhielt das Kloster zuvörderst alles Land westlich von der Burg bis an die Trave an beiden Seiten des Weges nebst der südlich anliegenden Hölzung. Hier ist wahrscheinlich später Gieschenhagen entstanden. Ferner alles Feld westlich von der Trave mit der Wüstenei (cum omni deserto). Diese Wüstenei mag der District sein, wo später Negernbötel,


  1. Topographie. S. 330-331.