Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/035

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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vermischt der Mannschaft abgereicht werden durfte. Hier sah ich zwei Menschen, einen polnischen Bauer und seine Frau, welche zu viel von dem starken Branntwein getrunken hatten, am Brand sterben: ein blauer Dunst drang ihnen aus dem Mund, worauf sie den Geist unter den schrecklichsten Schmerzen aufgaben. - Es war so schwer eine Unterkunft in dem Ort zu finden, daß selbst der Kronprinz mit dem ganzen Generalstab in einer Scheuer vorlieb nehmen mußte. In dieser scheußlichen Lage sollte ich die monatlichen Rapporte, welche damals das unsinnige Format von wenigstens sechs Quadratfuß hatten, abfaßen. Nach langem Suchen fand ich einen elenden Schweinestall und es gelang mir endlich, durch den von allen Seiten eindringenden Regen vielfach gestört, bei dem Schein einer dicken Kirchenkerze, die fatalen Rapporte in der Nacht zu vollenden.

Am 1ten July marschirte das Corps nach Gedrojuzany, den 2ten nach Maliaty, wo wir an einem Walde vier Tage lang lagerten. Hier wurde ein Spital für die Leichtkranken errichtet, wogegen die Schwerkranken nach Wilna gebracht