Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/166

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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sollten nach den Aemtern die Gilden folgen mit ihren Lichtern: „Int erste Sunte Chaterinen Gilde, 2. Sunte Erasmi Gilde, 3. de Elende Gilde, 4. Sunte Gertrud Gilde, 5. S. Peter und S. Paul Gilde, 6. S. Nicolaus Gilde, 7. Unser leeven Vrouwen Sammlinge, 8. de Kaland[1]. Westphalen[2] führt an, es sei zu Kiel bereits 1186 eine fraternitas S. Michaelis, Calendarum Militum 1189, dominorum fratrum collationis S. Mariae 1190, S. Annae 1200 und eine fraternitas ac sororitas S. Spiritus circa 1240 berühmt gewesen; doch erregen die frühen Jahreszahlen sehr großes Bedenken. Er giebt auch die Siegel von parabolischer Gestalt, wie bei den Siegeln der kirchlichen Institute und Corporationen aus dem Mittelalter gewöhnlich, auf der Kupfertafel III mit eben diesen Jahreszahlen, doch auch diese sind uns mehr als bedenklich. Gleiche Form hat übrigens ein Siegel der Fraternitas Noe et Salvatoris in Strand, das von 1180 sein soll. Von dieser Gilde auf Nordstrand fehlen uns jedoch die weiteren Nachrichten. 1190 soll schon die Kalandsbrüderschaft S. Antonii und Laurentii zu Oldenburg in Wagrien, und 1192 die Fraternitas Sanctae Catharinae daselbst existirt haben, wovon die Siegel gleichfalls auf der bemerkten Kupfertafel sich befinden. Zu Oldenburg ist auch eine sogenannte Elende-Gilde gewesen, deren 1443 und 1444 erwähnt wird. Zu Heiligenhafen war eine Marien-, eine Leichnams-, eine Sunte Jostes- und eine Kreuz-Brüderschaft, letztere 1445 gestiftet. „Do sethen erlike Lüde tosamende unde hebben up ghenamen vif Lychte in de Ere der hilligen vyf Wunden unsers Herren Jesu Christi unde in de Ere des hilligen Crucis[3]. Daß es auch auf dem Lande hin und wieder Gilden und Brüderschaften gegeben habe, geht aus alten Nachrichten hervor. So bestätigte der Lübecker Bischof 1444 eine Gilda S. Mariae zu Seelent, wozu eine Vicarie in dortiger Kirche gestiftet wurde. Zu Schönberg in der Propstei ist auch eine Gilde gewesen; in den Marschgegenden fanden sich deren mehrere, z. B. die Pancratius-Brüderschaft zu Stintebüll auf Nordstrand, eine Marien-Brüderschaft gleichfalls auf Nordstrand; in Dithmarschen waren zu


  1. Westphalen, monum. IV, 3329.
  2. tom. III. praef. p. 115.
  3. S. Scholtz, Beschr. v. Heiligenhafen S. 166 ff.