Topographie Holstein 1841/I-Z/350

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Topographie Holstein 1841
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wieder von Pribislaus zerstört, und darauf nach Högersdorf verlegt, aber im Jahre 1155 wieder in Segeberg eingerichtet. Von den Schicksalen dieses Klosters ist nur wenig bekannt; im Jahre 1425 ward es reformirt und noch 1541 stand ein Prior dem Kloster vor; die Gebäude des Klosters standen wenigstens noch bis an das Ende des 16. Jahrhunderts.
Nach einer Bestätigungsurkunde des Königs Christian I. gehörten zum Kloster folgende Pertinenzien: Gieschenhagen, die Ländereien an der Westseite des Schlosses bis an die Trave, die Mönchmühle, die Dörfer Schwissel mit dem Moor-See, Leezen, Kükels, Mözen mit dem See, Högersdorf, Niendorf mit dem Ihl-See, Schackendorf, Fahrenkrug, Wittenborn, Wahlstedt, Negernbötel, Fehrenbötel, Gönnebek, Bokhorst, ein Theil von Gnissau, Orde, Sindesore (Hiddensore), Steinbek, die wüste Feldmark Zastorp mit dem Antheile des Rickneraniger-Sees, die Feldmark zu Kuhlen und Farnewinkel; alle Güter und Zehnten in der Marsch, nämlich in der Wilstermarsch 20 Morgen, und 100 Morgen Landes, woraus das Kloster die Pacht und Zehnten hebt, den halben Zehnten von Seestermühe und 28 Morgen Landes, ferner die Güter und Zehnten auf der Geest, von Ruhwinkel (Rodenwinkel) die Zehnten und 11 Hufen mit allen Gerechtigkeiten, Neversdorf 1/2 Hufe, Lütgen-Rönnau die Zehnten und 1/2 Hufe, Odesfelde (Todesfelde) eine Hufe, Niendorf bei Leezen 2 1/2 Hufen, Geschendorf (Gisekendorp) 2 Hufen, Struckdorf 8 Hufen, Westerrade 3 Hufen, Qualen eine Hufe, Groß-Gladebrügge 2 1/2 Hufen und den halben Zehnten, Klein-Gladebrügge den halben Zehnten, Stubbendorf den halben Zehnten, Bebensee den ganzen Zehnten, und aus den Dörfern Schwissel, Högersdorf, Mözen, Niendorf, Schackendorf und Fahrenkrug den ganzen Zehnten. Der König und seine Erben begaben sich des Rechtes des Wiederkaufs der drei Dörfer Hiddensore, Steinbek und Gönnebek, und verliehen dem Kloster die geistliche Gerichtsbarkeit über die 5 Kirchspielkirchen Segeberg, Leezen, Warder, Pronsdorf und Gnissau.
Ein ehemaliges, zum Kloster gehöriges Dorf, Rizendorf, ist verschwunden. Im Jahre 1306 vertauschte das Kloster einige Besitzungen in Rohlsdorf und Willingrade gegen Besitzungen in Westerbüttel (zum Kloster Neumünster gehörig). Das ehemalige Gut Gusskau gehörte 1429 dem Kloster, ist aber wahrscheinlich einige Jahre darauf niedergelegt. Der Ritter Detlev v. Wensin schenkte zur Gründung einer Vicarie im Segeberger Kloster 8 Hufen in Nien-Göritz.
Die Stadt Segeberg wird in die Altstadt und die Neustadt eingetheilt; unter jener versteht man die städtische Commüne vor der Combination von 1820, östlich von der Kirche, und unter der Neustadt die ehemaligen Fleckenscommünen Traventhaler- und Segeberger-Gieschenhagen.
Die Altstadt hat 42 1/4 Pfl., Segeberger-Gieschenhagen 8 1/4 Pfl., Traventhaler-Gieschenhagen 25 1/2 Pfl. Zusammen 76 Pfl., sonst 11 Steinpflüge.
Das Aeußere der Stadt ist zum Theil gefällig, weil viele neue Häuser erbauet sind; die alten Häuser haben hölzerne Giebel und einzelne derselben sind noch mit Stroh gedeckt. Die Zahl derselben beträgt 313, welche in 107 Vollhäuser, 20 Halbhäuser, 126 Vollbuden, 44 Halbbuden und 16 privilegirte Häuser eingetheilt werden. (Versicherungssumme 494,568 Reichsthaler.svg 36 β).
Der Kirchhof bildet den einzigen freien Platz in der Stadt, um ihn herum liegen die Wohnungen der Prediger und Kirchenbediente und die Schulgebäude. In der Mitte der Stadt am Fuße des Kalkberges liegt das, im Jahre 1825 neu erbauete Rathhaus, welches die Dienstwohnung des Bürgermeisters mit befaßt. Das Gefängniß, 1823 erbauet, ist vom Rathhause gänzlich getrennt; es enthält 3 gewölbte Criminalgefängnisse und 2 Detentionslocale, und