Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/3/208

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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wären bisher fast ohne alle Frucht abgegangen, ja es wären nur mehr Weiterungen daraus erfolgt. 2. Es würde in der Unionsschrift etlicher zwistiger Punkte gedacht, die vor vielen Jahren vertragen, beigelegt und nun fast vergessen, und sei zu besorgen, daß sie wieder möchten erregt und erweckt werden. 3. Es sei im Geringsten nicht der loci communes Melanchthons gedacht, unseres lieben und gemeinen Praeceptoris, welches Buch der heilige Lutherus über alle Schriften aller Gelehrten, alt und neu, so nach den Zeiten der Apostel geschrieben, erhoben habe. 4. Daß man in der Erklärung der hochgelahrten Theologen etliche ungewöhnliche und ungebräuchliche Redeformen finde, die nicht übel möchten gemeint sein, wovon aber zu besorgen, daß sie zu neuer Uneinigkeit möchten Ursache geben. Schließlich wird erklärt, die Prediger möchten nicht gern in den Zwiespalt mit hineingerathen; sie seien bisher friedlich und einig gewesen; nach ihrem geringen Verstande sei kein besseres Mittel als eine Synode, die von allen Augsburgischen Confessionsverwandten beschickt würde, und auf der auch die verdächtigen Theologen müßten gehört und unterrichtet werden.

Auch an Herzog Johann den Jüngeren war die Aufforderung ergangen, der Concordienformel beizutreten, wie vorhin erwähnt. Derselbe bezeigte sich diesem Werke günstiger. In einem Schreiben vom 18. November 1576 an den Kurfürsten von Sachsen erklärt er, er habe die Formel den prophetischen und apostolischen Schriften, wie auch den Symbolis der christlichen Kirche, der Augsburgischen Confession und deren Apologie und dem Katechismo Lutheri gemäß befunden, und es sei das eben dieselbe christliche Religion, worin er erzogen sei und bis an sein Ende zu beharren, auch die Seinigen dazu anzuhalten von Herzen geneigt sei. Man findet indessen nicht, daß einer von seinen Predigern die Concordienformel unterschrieben habe.

Inzwischen ward nun 1577 von verschiedenen Theologen, die im Kloster Bergen bei Magdeburg vom 1. März bis in den Mai hinein versammelt gewesen waren, der bisherige Entwurf oder das sogenannte Torgische Buch wieder durchgesehen und mit Berücksichtigung der von vielen Seiten her eingegangenen Bedenken überarbeitet. Abermals wurden nun unterm 28. Juni und wiederum 5. September die drei Schleswig-Holsteinischen Herzöge vom Kurfürsten von Sachsen darum angegangen, dieses verbesserte Buch