Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/312

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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die Elbe und die Stör; nördlich aber muß eine Ausdehnung über die Stör hinaus angenommen werden um des Kirchspiels Heiligenstedten willen, welches hier als das Urkirchspiel anzusehen ist. Es erstreckt sich dasselbe aber über beide Störufer, und die Kirche selbst liegt auf dem rechten, nördlichen. Auf einen größeren ehemaligen Umfang des Kirchspiels ist zu schließen aus den Kornlieferungen, die der Pastor noch aus den Dörfern Schlotfeld und Sude im Kirchspiele Itzehoe, aus Ottenbüttel im Kirchspiele Hohen-Aspe, aus dem Kirchspiele Neuenkirchen, selbst aus Hagen im Kirchspiele Bramstedt empfängt. Das Kirchspiel Wevelsfleth hat 45 ½ Tonnen Hafer mit Geld abgekauft. Es wird auch Beienfleth als hieher lieferungspflichtig angeführt[1]. Im Allgemeinen wird der Schluß daraus auf einen früher größeren Umfang des Kirchspiels Heiligenstedten richtig sein; doch können einzelne Hebungen von an die Kirche vergabten Landstücken herrühren, wie z. B. von Hagen im Kirchspiel Bramstedt anzunehmen sein möchte, welches doch gar zu entfernt liegt. Und wiederum kommt man nicht völlig zum Ziele, da manchmal bei Abtrennung eines Kirchspiels von einem anderen ein Abkauf durch eine einmalige Summe stattfand. Die Kirche zu Heiligenstedten gehört übrigens zu den ältesten des Landes, war schon zu Ansgar's Zeiten vorhanden, der den Leichnam des heiligen Maternianus hieher brachte. Ob aber diese Kirche während der Zeiten der Verfolgung sich erhalten habe, ist die Frage. Sicher wird sie, wenn dies nicht der Fall war, zu den am ersten wiederhergestellten gehört haben, und erscheint immer als eine der wichtigeren. Hier wurden auch von dem Official des Hamburger Domcapitels Synoden abgehalten. Die Kirche war der Maria gewidmet, und es geschahen Wallfahrten hieher. 1400 ward die Heiligenstedtener Kirche dem Kloster Itzehoe incorporirt. — Der Lage nach werden wir hier noch das Kirchspiel Krummendiek anzuführen haben, da dasselbe nicht zur Wilstermarsch gehört hat, und wahrscheinlich von Heiligenstedten abgetrennt ist, wenngleich sich kein Abhängigkeitsverhältniß durch eine Abgabe dorthin bezeugt findet. Es fehlt an alten Nachrichten über diese Kirche. Berühmt ist der Name aber geworden durch das adlige Geschlecht, welches sich von Krummendiek benannte, anfangs wohl den Zunamen Busch führte. Ein Balduin


  1. Geuß Beitr. II, 172.