Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/310

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
Register  |  1. Band  |  3. Band  |  4. Band
2. Band  |  Inhalt des 2. Bandes
<<<Vorherige Seite
[309]
Nächste Seite>>>
[311]
SH-Kirchengeschichte-2.djvu
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


der Propst Otto die Kirche Elmshorn dem Kloster Uetersen einverleibt. „Aver dat ock de Capellen tho Seester so nyelik mit unserm Vollborde (d. i. Genehmigung) gestifftet und gebuwet, scheiden und sündern wy aff - - van vörgemeldter Kerken tho Elmeshorne und willen uthdrücklich dat de sülve Capelle tho Seester der Karspel Karken tho Utersen als ehrer Moder henförder schall underworpen syn.“ Als Bishorst einging, bekam Seester Zuwachs und wird damals auch wohl eine Parochialkirche geworden sein. 1496 heißt es ein Kirchspiel, und es gehörte dazu das Mönchenrecht, welches früher zu Bishorst eingepfarrt gewesen war.

Nördlich von der Krückau ist zunächst das Kirchspiel Niendorf oder, wie es anfangs hieß, Langenbrook. Den letztern Namen führte es 1304, als es vom Erzbischofe Giselbert an den Grafen Heinrich von Holstein verpfändet ward[1], dann in der tax. benef., wo freilich der Ansatz fehlt, noch 1379. 1463 findet sich „Nygendorpe“. Die Kirche war nämlich inzwischen versetzt, ziemlich weiter östlich. Ein Neubau scheint 1504 bewerkstelligt zu sein. In dem alten Missal steht nämlich „Im MVC und achtuntwentig yar is dat Evangelien Christi erst geprediget apenbar Tom Niendorpe in der Gementhe Oster-Karken dorch Johann Bolten den Godt darynne wil starken. Anno Dni MVC und IIII. yar ward düsse Karke buweth“. Sie hieß die Ostkirche im Gegensatze von Colmar, der Westkirche, da beide unter demselben Patronate (des Gutes Colmar) standen.

Es folgt weiter westlich das Kirchspiel Colmar, längs der Elbe sich erstreckend. Dasselbe erscheint unter diesem Namen 1463 in dem Vertrage mit den Kedingern. Früher finden wir hier Asfleth, dessen Name sich noch in dem jetzt nach Colmar eingepfarrten Orte Esfleth erhalten hat, wo im jetzigen Außendeiche die Kirche gestanden haben soll. Nimmt man hinzu, daß Bilenberg, wovon die Bilenberger Marsch benannt ist, jetzt auch zu Colmar gehörig, vormals in der Parochie Asfleth vorkommt, so erscheint es als wahrscheinlich, daß die Kirche von Asfleth nach Colmar weiter landeinwärts gerückt sei. Auffallend bleibt nur dabei, daß in der Verpfändung von 1470[2] Kulmer und Asflet neben einander erscheinen,


  1. Urk. im Archiv für Staats- und Kirchengesch. I. S. 72.
  2. Ebendas. S. 32. - Ueber Asfleth und Colmar vgl. Kuß in den Provinz. Ber. von 1824, H. 2. S. 124 ff. H. Schröder im Archiv III, S. 265 ff.