Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/308

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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welcher und der Krückau, wo jetzt größtentheils das Kirchspiel Seester ist, sich die Bishorster Parochie noch 1398 bis fast an die Geest hinauf erstreckte, indem in dem gedachten Jahre genannt wird „Monnikerechte belegen in dem Carspel tho Bishorst“. Es ist dies Sonnendeich, jetzt nach Seester gehörig. Das alte Bishorst wird als ein unzugänglicher und gesicherter Ort geschildert, der dem Vicelin 1142 geschenkt ward. Es wird ein erhöhter, vielleicht, wie aus der Endung horst zu schließen, mit Bäumen bewachsener Punkt mitten in einer Sumpfgegend gewesen sein. Dahin zog Vicelin mit seinen Genossen zur Zeit der Gefahr sich zurück. „Ein Nest, das ohne Zweifel geliebt und gepflegt, nicht zerstört werden muß, ist Bishorst“ schreibt der Neumünstersche Propst Sido zwischen 1191 und 1196[1]. Der Bericht ist gerichtet an einen Gotzoinus von Haseltorp, den Sido Herr und Bruder nennt. Nach dem Titel „Herr“ muß es ein Priester oder Ritter gewesen sein; wenn letzteres, paßte freilich die Anrede Bruder nicht; war Gotzoin ersteres, so hätten wir um diese Zeit schon eine Kirche zu Haseldorf anzunehmen. Vielleicht handelte es sich darum Bishorst eingehen zu lassen und zu Haseldorf zu schlagen. Dennoch ist Bishorst in seinem Bestande geblieben. Als Kirchspiele der Haseldorfer Marsch werden bei Uebertragung derselben an Graf Adolph 1379 genannt: Langenbrook, Asfleth, Bishorst, Haselau und Haseldorf, „mit der Twyselen, mit der Wüstenye alse Cestermude vnde Cester“; in dem Vertrage mit den Kedingern 1463: Haselowe, Haseldorpe, Byshorst, Colmar und Nygendorpe; in der Verpfändungsurkunde 1470: Haseldorpe, Haselouwe, Bishorst, Culmar, Asflet und Niegendorpe; im Kaufbrief 1494 endlich: Bißhorst, Haseldorp, Haselaue, thom Kollmar und thom Niendörpe. Die Kirche zu Bishorst ist also wenigstens noch 1494 vorhanden gewesen und soll erst in der Allerheiligenfluth 1532 nebst der zu Asfleth ihren Untergang gefunden haben.

Haseldorf ist alt, wie wir gesehen haben, und wenigstens in den Ausgang des zwölften Jahrhunderts zu setzen. Für Haselau, zwischen Haseldorf und Bishorst belegen, findet sich kein so bestimmtes Zeugniß. Die Kirche mag indessen nicht viel jünger sein als Haseldorf. Von dem Orte benennen sich 1224 die Brüder Arnoldus et Bertholdus de Haselau. Die Kirche wird 1266 erwähnt.


  1. Staatsb. Mag. IX, S. 10.