Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/289

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Die meisten dieser Gemeinden liegen neben einander im südwestlichen Theile Wagriens. Erst später, da die Colonisation und der Anbau fortgeschritten war, konnte man in anderen Gegenden mehr Kirchen hinzufügen. Wenngleich dabei die Districtseintheilung des Landes nicht zu Grunde lag, so ist doch dieselbe in kirchlicher Beziehung nicht ganz ohne Einfluß gewesen. Es gab hier wie in anderen Slavischen Gegenden eine solche Abtheilung in Districte, die anderwärts Zupanien hießen, im Mecklenburgischen und Lauenburgischen Länder oder Landschaften (z. B. terra Swerin, terra Raceburg), auch hier Länder benannt, oftmals aber auch als Gaue (pagi) bezeichnet. Solche waren das noch bekannte Land Oldenburg, das Land Lütgenburg, der Eutiner Gau (pagus Utinensis), der Plöner Gau (Plunensis pagus), der Süsler Gau (pagus qui dicitur Susle), das Land Ratkau (terra quae Rathecowe attinere dicitur, provincia Ratecou), der Gau Dargun (pagus qui Dargun dicitur). Dazu noch die Gegend um Segeberg (auch einmal als pagus Sigeberg bezeichnet) und das Swentinefeld. Durch diese zuletzt genannten Striche zog sich der alte limes Saxonicus hindurch, die Grenzmark, welche als Herzogliche Domaine betrachtet wurde, bis sie nachher auch den Grafen überlassen ward[1]. Auf diese Provinzen oder Landschaften ist, wie sich nachweisen lassen wird, bei der Abtheilung der Lübecker Diöcese in vier Viertel Rücksicht genommen, welche schon im dreizehnten Jahrhundert Statt fand, und noch im funfzehnten vorkommt. Welche Kirchen um das Jahr 1286 in Wagrien vorhanden und wie sie vertheilt waren, geht hervor aus einem alten, zuerst von Moller[2] veröffentlichten Register des Preetzer Propsten Conrad Bocholt[3], welches wir hier, um darauf Bezug nehmen zu können, einrücken wollen. Nach diesem Registrum Bocholtianum, wie man es nennt, bildeten nun:
das erste Viertel: Brode. Hilgenhavene. Kerhgvelde. Grobe. Aldenborch stationalis. Hosune. Honstene. Linsane. Sconewolde. Grobenisse. Civitas Lubicensis. Cycimere. Reinevelde. Segeberge. Porez.


  1. Wir wollen hier übrigens gelegentlich nicht unterlassen, für die Geschichte der Lübecker Diöcese noch einmal auf die reichen Urkundenbücher der Stadt und des Stiftes (letzteres von Leverkus) hinzuweisen.
  2. Isagog. IV, 420.
  3. Auch abgedruckt in der S. H. L. Urk. Samml. I, 385.