Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/231

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Schatzungen und Diensten mit Ausnahme der Befestigungsarbeiten und Landesvertheidigung (Burgwerk und Landwehr) befreit wurden, und der Gerichtsbarkeit des Vorstehers des Klosters (Provisors) untergeben sein sollten. Damals also ist das Kloster schon begütert gewesen, und zu den ältesten Besitzthümern desselben wird man die Dörfer rechnen müssen, welche dem Kloster gegenüber südlich von der Schlei im Kirchspiel Haddebye liegen: Nieder-Selk, Wedelspang, Altmühl, wo vormals eine Wassermühle gewesen ist, Geltorf, Lottorf, Loopstedt, Fahrdorf, Steckswick, Borgwedel. Diese bilden eine zusammenhängende Strecke und mögen durch landesherrliche Vergabung an das Kloster gelangt und demselben zur ursprünglichen Ausstattung verliehen sein. Wenigstens war ja der Strich zwischen Schlei und Eider seit 1035 Königsgut. Es haben diese Dörfer, ehe im siebzehnten Jahrhundert Kriegsverwüstungen eintraten, zusammen an die 40 Hufen gehabt. Das angränzende Dorf Jagel, das aus 6 Hufen ursprünglich bestanden zu haben scheint, wird Dyavele sein, welches der Ritter Heinrich von Alverstorp 1323 dem Kloster gab. Zwischen Eider und Schlei noch ½ Hufe zu Klein-Bennebek und 2 zu Gr. Reide. Die übrigen Lansten in Angeln. Daselbst das Dorf Schaalbye, von Lüder Storm dem Kloster 1464 verkauft, 12 Hufen. Zu Moldenit, Tolk, Scholderup, Brekling, Struxdorf, Arup, Boholz, Lutzhövd, Ekenis (3 Hufen), Brodersbye, Goldtoft, Geel sind gleichfalls zerstreute Lansten. Ueber den Erwerb derselben hat man keine Kunde, außer daß 1383 der Knappe Johann Wulversbrook die Güter zu Geel an das Kloster verkaufte. Die meisten dieser Streugüter sind vermuthlich von Edelleuten erkauft oder auch von denselben für den Eintritt ihrer Töchter geschenkt. So setzte z. B. Detlev Russen 1338 seine Güter zu Tüttendorf im Dänischen Wohld dem Kloster zu Pfande für 40 Mark, die er demselben als Antrittsgeld für seine Tochter Abeke schuldig geworden war. Die Lansten des Johannis-Klosters sind vormals zu 75 Pflügen angesetzt gewesen; dies wird die Zahl der dem Kloster zuständigen Hufen bezeichnen. Sodann hatte das Kloster noch sein Feld nahe bei Schleswig, wo die Solterbek-Mühle lag, welche Herzog Erich dem Kloster schenkte und sein Sohn Waldemar demselben 1334 bestätigte. Auf diesem Klosterfeld war auch eine Hölzung.

Obgleich das Antoniter-Kloster Morkjär oder Morkirchen, wie es nachher genannt wurde, ziemlich spät entstand, hatte es doch Zeit