Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/207

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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als da, wo dies auf fremdem Boden geschehen sollte, gewann aber auch die Mittel für ihre Einrichtungen. Ob dies aber in jeder Beziehung für das Reich Gottes förderlich war, ist freilich eine Frage. Allein, sollte die Kirche, wie sie war, zur Herrschaft gelangen, so konnte es von den Herrschern selbst nicht verkannt werden, daß ein Grundbesitz ihr verliehen werden müsse, und von den Herrschern, welche die größten Grundbesitzer waren, gingen die Schenkungen und Verleihungen aus, und sie gingen mit ihrem Exempel voran. Die Bemerkung gehört hieher für unsere besonderen Landesverhältnisse, daß es eben darum so lange dauerte, ehe unter den Friesen die Kirche zum Bestande gelangte, weil hier, wo der Grundbesitz von jeher bei der Theilbarkeit des Bodens in kleiner Zerstückelung lag, keine Herrscherrechte über den Boden Statt fanden, sich äußerlich der Raum für Kirchenstiftungen schwerer erlangen ließ. Und ähnlich war es zum Theil in den Wendischen Landen, wo erst die Eroberung die Zutheilung eines beträchtlichen kirchlichen Grundbesitzes herbeiführte.

Wir haben es hier dem mit einer übersichtlichen Darstellung des von der Kirche in hiesigen Landen erworbenen Grundbesitzes zu thun. Dabei möge die Bemerkung noch vorangeschickt werden, daß vielfach gerade was die Bodenbenutzung anbelangt, eine bessere Art derselben von der Geistlichkeit ausging. Ferner müssen wir voraus bemerken, daß eine ins Einzelne gehende Darstellung dessen, was die Geistlichkeit an Besitz erwarb, dieses Capitel zu sehr erweitern würde, und es daher genügen muß eine Uebersicht davon zu gewinnen.

Das älteste kirchliche Institut hiesiger Lande war die cella Wellana. Ueber die Begabung derselben mit Landbesitz läßt sich indessen gar nichts nachweisen, und schwerlich mag derselbe auch beträchtlich gewesen sein. Diese Celle, der Legation des Nordens bestimmt, ging an Ansgarius über. Als ein Zufluchtsort wird Welna bezeichnet, und es war dies wohl das Einzige, was sich noch anfangs in erzbischöflichem Besitze befand.

Da die Hamburger Kirche mit der Bremer verknüpft ward, so geschah in der Folge die Ausstattung des Erzbisthums hauptsächlich im Süden der Elbe. Die weitere Nachweisung solcher Ausstattung, die in der Folge allerdings sehr bedeutend ward, gehört demnach nicht hieher; es kann nur die Rede von demjenigen sein, was an der Nordseite der Elbe dem Erzbisthum etwa zu Theil geworden.