Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/124

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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In Ripen hatten die Dominicaner ein stattliches Kloster und dabei die S. Catharinen-Kirche. Die Stiftung wird etwa in das Jahr 1232 gesetzt. Die Kirche ist bei der Reformation als Stadtkirche beibehalten worden.

Wenn Pontoppidan erwähnt, es hätten die Dominicaner, welche von 1227 an sich über Dänemark ausgebreitet, auch Klöster zu Flensburg und Husum gehabt, so ist dies eine Verwechslung mit den dort gewesenen Klöstern der grauen Bettelmönche oder Franciscaner.

Von diesen, den Franciscanern, haben wir etwas bestimmtere Nachrichten. Die meisten Geschichtschreiber haben sich sonst an die unvollständige Nachricht gehalten, die Cypräus giebt[1], indem er anführt, die Minoriten hätten zu Schleswig 1240 ein Kloster zu errichten angefangen, zu Flensburg 1232, zu Tondern 1238, zu Ripen 1232, wie auch zu Hadersleben, Husum und Kiel. Ebenso ungenau äußert sich Heimreich[2]. Dagegen ist die von Langebek[3] mitgetheilte Geschichte vom Anfange und Fortgange der Minoritenbrüder in Dänemark und den nördlichen Gegenden von 1232 bis 1535 eine glaubwürdigere Quelle. Nach dieser läßt sich die Zahl und die Zeit der Gründung der einzelnen Niederlassungen dieses Ordens mit einiger Sicherheit feststellen, wenigstens was die Schleswigschen Klöster betrifft. Es heißt nämlich darin, womit auch andere Chroniken übereinstimmen, daß 1232 zuerst die Fratres minores mit bloßen Füßen nach Dänemark gekommen, von König Waldemar II. und der ganzen Geistlichkeit und dem Volke im sechsundzwanzigsten Jahre nach Stiftung des Ordens mit Liebe aufgenommen worden seien und ihr erstes Haus zu Ripen selbigen Jahres erlangt hätten. Darauf folgte 1234 das Haus zu Schleswig, dann (mit Uebergehung der in Jütland und auf Seeland gestifteten Klöster) 1238 zu Tondern, 1263 zu Flensburg, 1494 zu Husum. Eines Franciscaner-Klosters zu Hadersleben geschieht gar keine Erwähnung. Es ist dies daher


  1. Cypraei Annal. 239. 240. Fratres Minores Slesuici Anno 1240 coenobium erigere coeperunt, Flensburgi vero 1232, in oppido Tunderensi anno Christi 1238, Ripis, quae Episcopum habet peeuliarem anno 1232, ut et Haderslebii, Husii et Kiloniae.
  2. Heimreich's Schlesw. Kirchengesch. S. 91.
  3. Langebek. Script. Rer. Dan. V, 511 ff.