Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/123

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Schleswig ist nach Cypräus 1235 erbaut. Es lag hinter dem alten Bischofshofe jenseits des Grabens. So wird es auch bezeichnet um 1250, wo erwähnt wird, König Erichs Leiche sei zuerst beigesetzt bei den Prediger-Mönchen, welche damals außerhalb der Stadtmauer wohnten[1]. 1479 kommt Nicolaus Brun vor als: „Prior conventus S. Mariae Magdalenae ordinis fratrum praedicatorum“. Holmer führt in seinem Verzeichnisse der zu Schleswig gewesenen Kirchen und Capellen an: „im schwarten Kloster Marien Magdalenen-Kirche“.

Das Kloster der Dominicaner zu Hadersleben soll bereits 1227 gegründet sein. Sonst findet sich keine Nachricht weiter von demselben, als einige Notizen über ein Kloster zu Hadersleben überhaupt, die man aller Wahrscheinlichkeit nach auf dieses Dominicaner-Kloster zu beziehen hat, da die Existenz eines Franciscaner-Klosters daselbst sehr in Frage steht, und die Annahme desselben blos auf einer ungenauen Angabe des Cypräus beruht. So wird erwähnt, daß in einem Testamente dem Marienbilde im Kloster ein Oere Korn vermacht sei, daß Hans Ranzau, Amtmann zu Schwabstedt, der in Hadersleben starb, im Kloster begraben worden, daß noch 1625 eine Kirche, die eine Orgel hatte und zu Leichenpredigten benutzt wurde, auf dem Platze, „Kloster“ genannt, gestanden habe[2], die wahrscheinlich im Brande 1627 mit aufging. Dieser Platz liegt westlich in der Stadt in der Nähe des Haderslebener Dammes.

Ueber das Kloster der Dominicaner zu Tondern[3] sind wenige und unvollständige Nachrichten vorhanden. Schon 1227 soll es gestiftet sein; es soll in der Osterstraße gelegen haben, wo nachher das Waisenhaus war, soll 1517 abgebrannt sein, und die Mönche hätten es schon 1523 räumen müssen, worauf Friedrich I. es zu einem Hospital bestimmte. Wenn angegeben wird, die Kirche hätte S. Laurentii geheißen, so ist das ein Irrthum, denn die Laurentii-Kirche gehörte den Franciscanern. Richtiger ist wohl die Angabe, die Prediger-Mönche hätten die Marien-Kirche gehabt.


  1. Annal. Dan. apud Langebek S. R. D. IV, 24: Sepultus primo apud praedicatores extra moenia tunc manentes, postea apud Sanctam Mariam in Holm, tertio in ecclesia beati Petri, inventus per piscatorem.
  2. Rhode, Samml., S. 109.
  3. Vergl. C. E. Carstens, in den Nordalbing. Studien V, 106.