Sareika (Stammeshäuptling)

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Der Häuptling Sareikâ, der Verbrenner von Skalwa (1276) wird in Chroniken des Ritterordens der "betrügerische Sarecka" genannt.

Schalauen wurde erst 1277 vom Deutschen Orden unterjocht. Dieses nördlichste Stammesgebiet liegt beidseits der Memel (Fluss) und war zunächst nicht ins Blickfeld der Kreuzritter geraten. Nachdem dieser Stamm zusammen mit den benachbarten Nadrauern am Kriegszug der Sudauer teilgenommen hatte, führten die Ordensritter einen Angriff vom Samland ausgehend über das Kurische Haff über den Wasserweg aus.

Die Burg Ragnit mussten die Kreuzritter verbrennen, da sie nicht einzunehmen war. Danach eroberten die Ritter die kleinere Burg Ramego. Die Schalauer waren derart aufgebracht, dass sie mit 400 Mann die Ritter ermordeten, was einen Rachefeldzug des Großmeisters zur Folge hatte.

Sareikâ tat so, als wolle er zum Orden überlaufen und sich mit seiner Familie taufen lassen. In Memel versuchte er, den Komtur in eine Falle zu locken, kam aber beim Kampf zusammen mit acht anderen Edlen in Gefangenschaft. Es gelang ihm kurzfristig sich zu befreien und einige Kreuzritter mit dem Schwert zu erschlagen. Dann aber kam er selbst um.

Neben Sareikâ sind noch weitere Anführer namentlich bekannt:

  • Stinigotas, der Starre
  • Surbantas, der Blutegel
  • Svirdotas, der Schwankende
  • Surdota, der Oberrock

Nachdem alle Anführer gefallen waren, verloren die Schalauer allen Mut. Viele flüchteten oder liefen zu den Christen über. 1281 dürfte die Unterwerfung vollendet gewesen sein, denn in diesem Jahr wurde das erste Landesprivileg an Jondele Schalwithe ausgestellt.


Schalauerburg Sareika

Annähernde Lage der Schalauerburg Sareika

6 km nördlich von Piktupönen, bei Culmen Szarden, lag an der Wilke die prußisch-schalauische Burg Sareka/ Sarecka/ Sareika.

  • "Sarecka (1276), schalauischer Häuptling, "castellaneus in castro Sarecka" (Scriptores rerum Prussicarum Bd. 1, S. 134)."

Der Name weist den Häuptling Sareikā als verheerenden Krieger aus:

  • prußisch "sari, zari" = die noch rote Glut des ausgelöschten Feuers
  • preußisch-litauisch "sarioti" = verheeren, verwüsten, rauben, plündern, plündernd umherstreifen