Nachrichten über Adelige Familien und Güter - 1/061

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Nachrichten über Adelige Familien und Güter
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Die Herren und Grafen ron Velbrüggen.

Indem ich über das Geschlecht, welches sich von Aldenbrüggen genannt von Velbrüggen schreibt, handeln will, drängt sich mir die Frage auf: Sind diese Herren eigentliche und ursprüngliche von Aldenbrüggen, oder von Velbrüggen? Ich möchte mich für ersteres entscheiden, und annehmen, dass die von Aldenbrüggen etwa im vierzehnten Jahrhundert in den Besitz des Hauses Velbrüggen gekommen und sich darnach geschrieben. Freilich kommt es hier darauf an, was die Heraldik sagt: ob nämlich schon die Herren von Aldenbrüggen das bei Fahne und Andern abgedruckte Velbrückische Wappen geführt haben. Vielleicht befinden sich im Provinzial-Archiv zu Düsseldorf einige alte Urkunden mit Siegeln, wodurch diese Frage ins Klare gestellt werden kann.

Ich will nun zunächst erwähnen, dass das in der Gegend von Neuss, nämlich im Kirspel von Norff gelegene Haus Velbrüggen in alter Zeit sehr verschiedene Namen gehabt. Es heist anfänglich Volmerincheim, und dann Velmerckem. Im J. 1262 kommen die Gebrüder Arnold und Gerhard von Volmerincheim bei einer Verzichtleistung des Ludolph Herrn zur Dyck als Zeugen vor (Lacomblet II. p. 114). Sodann finde ich im J. 1357 die Gebrüder Rutger von Velmerkeym Ritter[1] und Johan von Velmerkeym.

Der Hof Aldenbrüggen, welcher von dem Stifte zu Neuss lehenrühig war, ist im Kirspel von Rosellen gelegen. Es findet sich 1249 Diederich von Aldenbrüggen; in der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts, Ritter Ludolph von Aldenbrüggen. Johan von Aldenbrüggen, der 1340 als Friederichs Sohn bezeichnet wird, verheirathet mit Bele, war wie es scheint, nicht Inhaber des Hofs. Ritter Rutger von Aldenbrüggen, dessen 1362 Erwähnung geschieht, ist nach meinem Dafürhalten ganz identisch mit dem obigen Ritter Rutger von Velmerkeym.


  1. In Urkunde v. J. 1370 bei Lacomblet III. p. 601 heisst er: Rotgerus de Volmericheim miles. Anderswo 1366: Rutger von Vollmerheim Ritter. Die Urkunde von 1357, die ich vor Jahren zu Dreyborn vorfand, war vielleicht nur eine Copie, in der man den Namen modernisirt hat.