Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/317

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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jener des Erzbischofes Augustin Gruber feyerlich ausgesprochen werden. 1783 wurde der Alumnatstitel als alleingültig zum Priesterwerden im Erzstifte erklärt. (Zauner; Hübner; salzburger Intelligenzblatt 1802 Nro. 32; das dortige Kreisblatt 1813 S. 1165; neues Archiv von 1829 Nro. 43).

      Die Lorettokirche sammt dem Kloster der Klarissernonnen Nr. 497. Ein Nonnenkloster unter der Regel des h. Franziskus zu stiften, gab Friedrich von Grimming 1632, ehe er Kapuziner wurde, 5000 fl. her. 1632 blieben von 10 der geflüchteten Klarisserinnen vor den Schweden unter Wrangel aus Landshut 3 hier zurück. 1633 kaufte ihnen Paris einen Platz zu einem neuen Gebäude. 1636 stand die Wohnung der Nonnen vollendet da. (Zauner VIII. 183, 184.)

      Hierauf ließ er im nämlichen Jahre durch Christoph v. Liechtenstein, Bischof zu Chiemsee, den ersten Stein zur Loretto-Kapelle legen, erbaute auf eigene Kosten die Altenöttinger-Kapelle, endlich die von Maria Einsiedeln (jetzt mit dem Maria-Hilfbilde) und weihte erstere 1637, die zweyte 1639, die dritte 1648 feyerlich ein.

      Jede Kapelle ist in dem Geschmacke derjenigen erbaut, wovon sie den Namen trägt.

      1650 brachte Paris dem Kloster das wunderthätige heil. Kind von Loretto zuwegen, ehevor im Nonnenkloster zu Tiefendorf in Schwaben hoch verehrt. Der Altar zu Ehren des h. Kindes entstand 1731. An einer Seitenwand ist das Grabmahl von Maria Franziska Strobl. Sie war die erste Vorsteherin dieses Klosters und noch zweyer anderer Klöster; verwaltete das Vorsteheramt siebenmal und starb 1773 in einem Alter von 73 Jahren.

      Im Juny 1751 ward die Säkularfeyer zum erstenmale begangen. Nach dem fürchterlichen Brande von 1818 erhoben sich Kirche und Kloster aus der Asche in verschönerter Gestalt. Die Holzarbeiten, Vergoldungen u. Mahlereyen sind von Zebhauser, Siegl und Kramer von 1818 bis 1820. Die Orgel verfertigte Maueracher ans Tyrol. Ihre Majestät, die Königin Therese von Bayern, geborne Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen, gehört nebst vielen freudigen Gebern aus Tyrol unter die ersten Wohlthäter dieses Klosters.