Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/318

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
Inhalt
Karte  |  Widmung

Orts-, Namen- und Sachregister:
AB CD EF G H I/J KL M N OP QRS TU VW Z


Pränumeranten  |  Druckfehler
<<<Vorherige Seite
[317]
Nächste Seite>>>
[319]
Herzogthum-Salzburg-1839-T2.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


      Die Nonnen widmen sich dem beschaulichen Leben, verrichten weibliche Arbeiten für sich und für Auswärtige, und speisen täglich mehrere Arme mit Suppe.

      Erzbischof Hieronymus wollte 1782 hier ein Institut für die Pflege kranker Weibspersonen gründen; es kam aber nicht zu Stande. Sigismund Hafner mehrte zum Andenken der Verlebung vieler Tage in der Nachbarschaft dieser Frauen ihre Stiftung mit 5000 fl.

      Die schöne, schattenreiche Allee in der Lorettogasse ist nach dem Brande 1818 verschwunden. (Nichts aus den Taschenbüchern und Wegweisern für Salzburg, dafür aber Juvavia 319, Hübner I. 365 — 380 und Zauner X. 709; XI. 681, 682.)

      Unweit von Loretto und von dem durch Johann Ernest 1696 erbauten landesfürstlichen Zimmerstadel befindet sich der sogenannte Hexenthurm (jetzt ein Stadel), die Zeit seiner Erbauung unbekannt, zum Gefängnisse für Zauberer und Hexen bestimmt, 1676 eine große Menge davon hingerichtet, 1678 wieder 97, im Jahr 1720 ein Zauberer geköpft, 1750 die letzte der Hexen zum Tode verurtheilt, aber auch hauptsächlich wegen Entehrung der h. Hostie Ketzer 1340, 1530 dem Feuer geopfert, milder von 1596 an mit ihnen verfahren. (Hübner I. 381; Juvavia II. 3; Zauner II. 458; V. 458; VII. 53, IX. 597.)

      Die Kirche von St. Sebastian, der dortige Gottesacker und das Bruderhaus. Der Erbauer dieser Kirche mit 7 Altären ist Erzbischof Leonhard von 1505 bis 1512. Im letztern Jahre wurde sie vom Bischofe Berthold Pürstinger in Chiemsee eingeweiht, 1680 ein feyerlicher Bittgang in dieselbe gehalten; 1754 abermals und vom Erzbischof Sigismund III. verschönert, im Brande am 30. April 1818 nebst dem Gottesacker e.t.c. sehr beschädigt, und von den Bürgern Salzburgs fast alles vom Grunde aus wieder recht schön hergestellt, von ihnen die Orgel (mit 12 Registern von Maueracher aus Tyrol), viele Ornate, verschiedene Paramente und Pretiosen beygeschafft, am 3. Juny 1821 die Kirche neu eingeweiht.

      Nur das Kirchenportal und der Hochaltar vom Steinmetz Lorenz Wieser widerstanden dem großen Feuer.

      Die Gemählde vom Troger, Langwieder und Knoller hat man so ersetzt: das große Hochaltarblatt mit