Haus Körtlinghausen

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Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Kreis Soest > Rüthen > Haus Körtlinghausen

Lage 19. Jhdt.

Um 1863 liegt Körtlinghausen 51 Grad 27 Minuten 44 Sekunden nördlicher Breite, sowie 26 Grad 4 Minuten 52 Sekunden östlich von Ferro, und obgleich im Tal, doch noch 961 Fuss 5 Zoll rheinländisch über der Nordsee. Die das längliche Tal einschliessenden Berge sind in der nächsten Umgebung des Schlosses Körtlinghausen mit parkartigen Anlagen geziert, und mit alten Eichen bestanden, von denen eine 70 Fuss Höhe und 39 ½ Fuss Umfang hat.

Einleitung

Körtlinghausen, zu dem auch die ehemaligen Güter Suttrop, Stötenburg und Bonenburg gehören, war im 14. Jahrhundert gemeinsamer Besitz der von Schorlemer und von Rüdenberg. 1398 verpfändeten die von Schorlemer ihren Anteil an die von Lürwald, die „Hues und Hof zu Kortzlenkhusen" 1430 an die von Rüdenberg verkauften. 1447 wurden wiederum die von Lürwald Besitzer des gesamten Hauses, das sie 1449 an Johann von Hanxleden verkauften.

Familie von Hanxleben

Schon 1448 hatte Johann von Hanxleden das Burglehen der von Lürwald zu Kallenhardt erworben, das Anfang des 16. Jahrhunderts durch Heirat an die von Schorlemer gelangte und 1710 an die Stadt Kallenhard ging. 1550 erwarb Johann von Hanxleden von den von Lürwald den halben adeligen Hof zu Suttrop, der fortan bei Körtlinghausen blieb.

Auswirkungen der Soester Fehde

Da Johann von Hanxleden zur Zeit der Soester Fehden zum Kurfürsten Dietrich von Köln hielt als seinem Landesherrn hielt, wurde im Jahre 1447 „dat steynen Slott Körtlinkhusen" von den Soester Bürgern und ihrem Anhange erobert, geplündert und zerstört. Ein gleiches Loos traf auch das nur 20 Minuten von Körtlinghaus en entfernt liegende befestigte Städtchen Kallenhard, welches von dem Landesherrn an Körtlinghausen für ein zum Türkenkrieg verwendetes Darlehen von 500 rheinischen Guldenverpfändet und mit sämmtlichen Hoheitsrechten abgetreten war.
Ueber die Erstürmung Körtlinghausens ist aus damaliger Zeit noch ein Sang vorhanden:
Will ghy hören ein nye gedicht
Wu idt de Heren hebben utgericht

All in dem Kölschen Lande,
Vor Kortlinkhusen synt se getogen
Mit Volke manniger Hannde,
Kleve, Mark hogen Moith
Paderborn, Lippe dat junge Bloith
De von Soist mag man dür schouwen
Se stellten de Bussen vor dat Dohr
Dat redde ik up myn Trouwen
Unde schotten an de Muern etc.

Familie von Westrem zu Sümmern

Die Familie von Hanxleden war bis zum Jahre 1613 im Besitze von Körtlinghausen, welches hierauf 1614 durch Erbschaft an die Herren von Westrem zu Sümmern kam.

Familie von Weichs

1645 kam Körtlinghausen durch Tausch gegen das im Kreise Brilon belegene Gut Beringhaus an den Kurfürstlichen Oberjägermeister Gaudenz Freiherrn von Weichs

  • Gaudenz von Weichs (Weix) zu Körtlinghausen (Cortlinghausen; Kr. Lippstadt), kurköln. Oberforst– und Jägermeister in Westfalen oo 1643 Anna Maria von Hörde, Kinder:
    • Theresia Maria Elisabeth von Weichs oo Friedrich Ferdinand von Hörde zu Eringerfeld und Störmede, kurköln. Drost zu Brilon

Neuerrichtung

Oberjägermeister Freiherr Franz Otto von Weichs (Enkel des Gaudenz) kaufte 1713 die zum Burglehen zu Kallenhardt gehörigen Ländereien, doch ohne den Burgsitz. Er ließ in den Jahren 1714 bis 1743 sowohl das Schloss Körtlinghausen wie auch die Neben- und Oekonomiegebäude - sämtlich massiv - neu errichten. Joseph Freiherr von Weichs, der letzte dieses Zweiges der Weichs'schen Familie und der letzte Oberjägermeister im Herzogtum Westfalen, starb im Jahre 1819 ohne Kinder, mit Hinterlassung seiner Wittwe Franziska, Reichsfreiin von Fürstenberg-Herdringen.

Familie von Fürstenberg

Körtlinghausen wurde durch Kauf respektive Erbvergleich vom 09.05.1830 Eigentum des Erbtruchsess im Herzogtum Westfalen, Erbdrost Friedrich Leopold Reichsfreiherrn von Furstenberg-Herdringen, der an seinen vierten Sohn Johann Friedrich von Furstenberg-Herdringen weiter gab.

Zuerwerb

Johann Friedrich von Fürstenberg erhielt als elterliche Abfindung die Rittergüter Körtlinghausen, Suttrop, Aschenthal, Siedlinghausen, Schweckhausen und Hohenover bei Hamm

Hohenover befand sich zunächst im Besitz der von Galen, ging 1667 durch Kauf an von Bodelschwingh, 1690 erneut durch Kauf an von Waldenheim und 1701 an von Neheim. 1745 erwarb es Bürgermeister zur Heyden zu Hamm. Zum Gut gehörte der Hof Vogel, ein Erbpachtgut des Klosters Welver. Das 1823 von Friedrich Leopold von Fürstenberg erworbene Gut wurde 1875 verkauft.

Siedlinghausen im Kirchspiel Brunskappel befand sich bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Gaugreben und gelangte 1657 durch Heirat an die Familie Vogt von Elspe. Über eine Erbtochter fiel das Gut um 1730 an die von Vincke zu Kilver, von denen es 1810 an Friedrich Leopold von Fürstenberg verkauft wurde.

Fideikomiss

Die Rittergüter Körtlinghausen, Suttrop, Aschenthal, Siedlinghausen wurden durch Testament des am 24.08.1846 verstorbenen Johann Friedrich Reichsfreiherrn von Fürstenberg zum Fideikommiss erhoben, und auf den folgenden Besitzer, seinen aus der Ehe mit der Reichsgräfin Sophie von und zu Hoensbroech stammenden ältesten Sohn, Friedrich Leopold, Reichsfreiherrn von Fürstenberg vererbt.

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