Haus Erpernburg

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Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Kreis Paderborn > Büren (Westfalen) > Brenken > Haus Erpernburg

Einordnung im Fürstbistum Paderborn 1779

Einleitung

Im ersten Viertheil des eilften Jahrhunderts übertrug eine edele Wittwe Kunigunde, nebst ihrer Schwester Bertha, nach der Gewohnheit der damaligen Zeit, ihre alodialen Erbgüter, die sie im Almegau, in der villa Brenkuin, in Withi, Spurca, Humberghusen und Stolpe besassen, dem Bischofe Meynwerk zu Paderborn und der Kirche zur Präbende der Brüder, und erhielten dann die Güter am Meyerstatt zu Lehen zurück.

Die Familie von Brenken ist seit dem 12. Jahrhundert in Brenken nachweisbar. Sie saß dort ursprünglich in dem Haus auf der Brede an der Alme, dem „hoff tussem dem water". Über Jahrhunderte sind die von Brenken auch als Burgmannen auf der Paderborner Landesburg Wewelsburg nachzuweisen. Bischof Symon von Paderborn, ein Graf von Sternberg, mußte am 29.08.1384 dem Ritter Friedrich von Brenken Burg und Amt Wevelsburg als Pfandlehn überlassen, Als das Pfandlehen im Jahre 1508 vom Bischof Erich von Paderborn, ein geborner Herzog von Braunschweig, eingelöst wurde, erhielt Ritter Georg von Brenken am 15.06.1513 die Erlaubnis, „up dat overste Erpperendresch" ein neues Haus zu bauen, zu befestigen, mit Graben und Wällen zu schützen, nach seiner und seiner Erben Notdurft. Daraus ging das heutige Schloß Erpernburg hervor. Das Haus auf der Brede wurde nunmehr als das niederste Haus bezeichnet. Dieses Gut fiel nach dem Tod des Adam Alhard von Brenken als letzten männlichen Angehörigen der dort sitzenden Linie 1586 an die von Meschede zu Alme und gelangte mit deren Gütern Ende des 18. Jahrhunderts an die von Bocholtz.

Lage des Erdberenberges bei der Wewelsburg aus dem "Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu, erstellt 1645/1662.

Gut: Umfang der Landwirtschaft

1816/1836 Wirtschaft des Barons von Brengen auf der "Erdberenburg"

  • Umfang: 900 Morgen Ackerland und 54 Morgen Wiesen
    • Von dem Ackerland werden alljährlich bestellt
      • 230 Morgen mit Winterfrucht
      • 200 Morgen mit Sommerfrucht
      • 140 Morgen mit Rauhfutter
      • 80 Morgen mit Klee
      • 84 Morgen liegen im Esparsett
      • Das Übrige ist reine Brache oder Hackfrüchte
    • An Vieh:
      • 14 Zugpferde (außer den herrschaftlichen Kutsch- u. Reitpferden)
      • 4 Zugochsen
      • 64 Hornvieh
      • 1.100 Schafe
  • Quelle: Schwerz, Joh.Nep. von: Beschreibung der Landwirtschaft in Westfalen (1836)

Archivalien von Haus Brenken

Der zu Haus Brenken gehörige Archivbestand befindet sich heute auf der Hinnenburg.

Herrschaft Brenken

Einhundert Jahre spater nennen Urkunden den Ritter Rado, und im Laufe des Jahrhunderts den Horadus de Brenken im Besitze der Herrschaft Brenken, mit dein Stammsitze gleiches Namens und fünf Weilern. Gegen Ende des dreizehnten Jahrhunderts besass Ritter Volmar von Brenken die Herrschaft, und war Burgmann auf der Wevelsburg, der Paderborner Grenzveste gegen das Herzogtum Westfalen und die Grafen von Arnsberg.

Familie von Brenken

Erbabfindung 1544

  • 1544 Reinecke v. Brencken zu Erpernburg wird beklagt von seinem Bruder Cracht v. Brencken, Kanoniker zu Soest, auf Vollstreckung in dem Streit um die väterl. Erbschaft zunächst vor den Offizial zu Paderbornund 1544 vor dem Reichskammergericht.

Erbbestimmung 1712

Erbstreit um Haus Wever

Besitzungen

  • 1783: Angabe sämtlicher ständiger Gefälle, die der Herr von Brenken zu Erpenburg (Altbeerenburg) aus dem Dorf Wewer jährlich zu erheben hat.
  • 1772 Einnahmen an Korngeld vom Haus Erpernburg
    • Quelle: Archiv Herringhausen, Akten, Bestand A

Jurisdiktion

  • 1726-1727 Streitigkeiten zwischen der Stadt Geseke u. dem Kammerherrn v. Brenken zu Erpernburg wegen Ausübung der Jurisdiktion, namentlich in der Brenken´schen Mark
  • 1754 Streitigkeiten zwischen dem Gografen zu Salzkotten u. dem Freiherrn v. Brenken zu Erpernburg wegen jurisdiktioneller Kompetenz und wegen der Brenken´schen Klage gegen den verschuldeten Erftemeyer zu Upsprunge

Truppenbewegungen um Brenken

  • 1795 Verhandlungen wegen Stellung von Fuhrwerk für durchmarschierende preussische Truppen. Opposition des Freiherrn von Brenken zu Erpernburg

Die Erpernburg

Die Erpernburg war dann seit ihrer Erstellung Wohnsitz der älteren Linie der Freiherren von und zu Brenken. Georgs Enkel, Meynolph von Brenken und seine Gemahlin Katharina von Spiegel zum Diesenberg, führten fünfzig Jahre später die 5 Fuss dicken Mauern mit den vier Eckthürmen auf, die bis zum Anfange des 19. Jahrhunderts den geräumigen Burghof umschlossen. Diese Befestigungen schützten damals oft gegen die Raubzüge der sogenannten staatischen (holländischen) Freibeuter, die plündernd, sengend und mordend das Land durchstreiften, erlagen aber im Frühlinge 1622 den Freischaaren des Herzogs Christian von Braunschweig, der damals vergeblich das benachbarte Städtchen Geseke belagerte, und dessen Andenken unter dem Namen: „der tolle Christian" sich bis heute erhalten hat. Seine Solsateska stürmten, plünderten uud verbrannten die Erpernburg und die Burgen in Brenken. Kaum notdürftig hergestellt, wurde 1633 die Burg von den schwedischen Völkern ausgeraubt und 1636 von dem schwedischen General Wrangel wieder geplündert und verbrannt. Dieser hatte Paderborn erobert, zog dann im Almethale herauf, beschoss die Wevelsburg, plünderte, verbrannte und zerstörte sämmtliche Dörfer dieses Tales. Die Einwohner wurden schändlich misshandelt, bis auf wenige ermordet, die von ihnen in die Kirchen geflüchtetete Habe geraubt, diese zerstört.

Das nach der Zerstörung aufgefuhrte Wohnhaus bei der Erpernburg brannte im Jahre 1684 nieder, und 1712 begann der Freiherr Ferdinand von und zu Brenken, und seine Gemahlin Juliana von Westphalen auf Fürstenberg und Laer, den Bau der vor 1858 so stehenden Burg Erpernburg unter Beistand seines Oheims, des Domherrn und Geheimen Rats Freiherrn Dominicus von Brenken.

Die Oekonomie- und Nebengebäude wurden im Anfange des 19. Jahrhunderts von Ferdinands Enkel, dem Freiherrn Franz Joseph von und zu Brenken und dessen Gemahlin Sophie Freiin Wolff - Metternich auf Wehrden, gänzlich neu aufgeführt, und die alten Türme und Mauern abgebrochen. Besitzer war vor 1858 Freiherr Friedrich von und zu Brenken, Kreisdeputirter des Kreises Büren, Ritter des roten Adlerordens und Inhaber der Kriegsdenkmünze von 1814 und 1815, auch Senior der paderbornschen Ritterschaft.

Literatur

  • Bau- u. Kunstdenkmäler. Kreis Büren.
  • Inventare der nichtstaatlichen Archive des Kreises Büren, bearb. v. L. Schmitz-Kallenberg, Münster 1915 (INA III,1) S. 31-184.
  • 250 Jahre Erpernburg 1731-1981, Erpernburg 1981.

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