Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/363

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
Inhalt
Ortsverzeichnis
<<<Vorherige Seite
[362]
Nächste Seite>>>
[364]
Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.



Nicolai dem Gymnasium überwiesen und bildet den Stamm der jetzigen Gymnasialbibliothek zu Lemgo. (Vgl. Schachts Abhandlung im Osterprogramm 1880 des Lemgoer Gymnasiums über die vor 1500 erschienenen Druckwerke der Gymnasialbibliothek.)

Die Quellen zu der Aufzeichnung der nachstehenden lutherischen Prediger an der Marienkirche sind: Hamelmann op. p. 1058 sqq. — Puhstkuchen, Denkwürdigkeiten S. 98—108. — Hofprediger Althofs und Pastor Pandes Manuscript. — Dr. Clemen, Kirchengesch. Beitr. Heft 2. — Lipp. Intelligenzblatt vom Jahre 1768, die Prediger zu St. Marien von Dr. Topp.

1. 1527. Hermann Harsewinkel aus Paderborn, Franziskanermönch des Minoritenordens, wurde durch den Pastor zu St. Nicolai Rudolphi zum Uebertritt zum evangelischen Glauben aus Ueberzeugung veranlaßt und dann zum Pastor auf der Neustadt gewählt. Er verwechselte 1528 die Kappe mit einer ehrbaren schwarzen Kleidung und verheirathete sich 1539 nach Rudolphis Vorbilde. Durch ihn wurden seine Amtsbrüder Graffelmann und Harsewinkel von der Wahrheit der evangelischen Lehre überführt.

2. 1527—1533. Peter Gosmann oder Gattendorf aus Paderborn, homo verbosus et audax, vom Bischof als Capellan zu St. Nicolai, um der Ausbreitung der lutherischen Lehre in Lemgo Einhalt zu thun, angestellt, Promiserat Pideritio se graviter defensurum cum ipso partes Pontificiorum, sed convictus ex perspicius scripturae et primae Epistolae ad Corinth. et Epistolae ad Hebr. testimoniis nec jam Pideritio astitit, nec Pontificiis adhaesit. „Im Jahre 1531 hatte er die Bürger zum Aufruhr angeführt und dem Magistrat die Köpfe abhacken zu lassen gedroht.“ Nachdem aber Harsewinkel fortgezogen war, sank er moralisch, weswegen der Kircheninspector Oemiken seine Entlassung beantragte und durchsetzte. Cum vero is viderit Petrum Gosmannum male docere in Neapolitana Ecclesia et vitam ejus esset dissolutiorem, (cui etiam male conveniebat cum uxore non diu ducta, quamquoque ad curiosas artes assuefecerat, quo nomine postea Magistratui in Vlote poenas dedit illa Anno 1558) et deinde quod sibi assumeret novum exorcismi munus, in ejiciendis daemonibus, unde magnum fecit quaestum Petrus homo rudis, autor senatui fuit Omikenius ut iste dimitteretur et ejus in locum vocaretur vir doctus:

3. Mag. Gerhard Cotius oder Schleifstein aus Ahlen, war ein geschickter Dichter, wurde zu Cöln Magister und zu Münster Conrector. Von dort ging er nach Wittenberg und wirkte, nachdem er sich dort von der Wahrheit der evangelischen Lehre überzeugt hatte,