Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/362

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Die Evangelisirung der St. Mariengemeinde ist oben bei der St. Johanniskirche und -Gemeinde erwähnt. Der Statistik der jetzigen lutherischen Gemeinde haben wir noch das bei der Beschreibung der Marienkirche Uebersehene vorauszuschicken, nämlich daß sie drei Glocken hat. Dieselben sind aus diesem Jahrhundert, denn am 26. Februar 1867 wurde die sehr schöne geborstene Feuerglocke vom Thurme entfernt; ihr Gewicht war 3310 Pfd. und ihre Inschrift: Ps. 150. Lavet den Heren etc. 1568. Hans Rabe. (Demnach ist sie die Schwester der Detmolder Glocke, die dieselbe Inschrift und Jahreszahl hat.) — Auf der noch schwereren Betglocke steht: „Ich bin gegossen zu Brilon für die Pfarrei zu St. Marien in Lemgo, bei Zeiten der Bürgermeister Diedr. Moritz Petri und Wilhelm August Ernst, Secret. C. Albert Clemen, Pastor Joh. Heinrich Sasse, Cantor Rentsch, Küster Lange. Kirchenprovisoren waren Valentin Klinzing, Joh. Heinr. Halle, Georg Schnittger, Anton Krügermeier. „Wenn dir mein Schall das Ohr berührt, So thu, o Mensch, wie sich's gebührt. Ich töne aber auch den Leichen — Sowol den Armen wie den Reichen. — Dann bilde dir dabei nur ein — Dass einst an dir die Reih' wird sein.“

Am 31. October 1867 wurden die beiden Glocken aufgezogen, welche anstatt der einen großen Glocke Gebr. Lohmeier in Gütersloh gegossen hatten. Als die eine schwebte, bliesen die beiden Posaunenchöre der Gemeinde: Ein' feste Burg; bei der andern: Ach bleib mit Deiner Gnade! Auf der größern steht: Ehre sei Gott ec.; auf der kleineren: Heute, so ihr Meine Stimme höret ec.

Die Gemeinde zählte im Jahre 1880 ca. 1700 Seelen. Die jährliche Zahl der in ihr Geborenen beträgt 60, der Confirmirten 33, der Copulirten 16, der Communikanten 1800, der Gestorbenen 36 nach 5jährigem Durchschnitt. Die Kirchenbücher beginnen mit dem Jahre 1689.

Das Kirchenvermögen beläuft sich auf gegen 4000 Mk. und 30 Schffls. Land.

Das Einkommen der Pfarre beträgt, obgleich seit Pastor Sasse die beiden Pfarrstellen in eine verwandelt sind, nur 2220 Mk., da sie aus der Synodalkasse keinen Zuschuß erhält, weil die lutherischen Gemeinden des Landes ihren Beitritt zu der Landessynode und den synodalen Bestimmungen bei dem Tagen der ersten lippischen Landessynode noch nicht erklärt hatten.

Die im Jahre 1561 durch Hamelmanns Bemühung „in templo Neapolitano“ aus den Erträgen von Hauscollecten (pene ostiatim mendicavi) errichteten Bibliothek wurde mit derjenigen von St.