Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/354

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Der begabte und musikalisch schön veranlagte Mann componirte und gab eine Anzahl Lieder und größere Gesangstücke heraus. Auch ist ein Commentar zum Horaz und eine Broschüre über die Union in Lemgo von ihm im Druck erschienen. Beim Jubiläum des Pastors Pothmann zu St. Johann im Jahre 1835 verfaßte er ein lateinisches Gedicht und eine Gratulationsschrift unter dem Titel: De amicitia Jesum inter et Johannem. Lemgoviae. Typis Meyerianis.

Nach Holzapfels Tode versah der reformirte Candidat Ludwig Krücke aus Langenholzhausen (cf. die Pastöre von Langenholzhausen Nr. 25) ein Jahr hindurch diese Stelle.

35. Wilhelm Friedrich August Kähler von 1854 bis 16. Juli 1878, wurde am 22. December 1802 zu Rothenfelde im Herzogthum Holstein geboren, studirte in Kiel, war von 1826-1829 Hauslehrer, 1829—1842 Diakonus zu Schönberg unfern der Kieler Bucht, 1842-1849 Hauptpastor zu Nortorf bei Rendsburg und 1849—1851 Pastor zu Kappeln im Herzogthum Schleswig. Im Jahre 1851 wurde er vom Könige von Dänemark wegen seiner deutschen Gesinnung abgesetzt und bald darauf aus dem Herzogthum Schleswig vertrieben. Von dem größten Theil seiner Familie getrennt, wohnte er ein Jahr in der Nähe von Kiel, verwaltete dann 1852 ¾ Jahr das Amt des Pastors Nielsen in Plön und ging im Januar 1853 als Pfarrvicar nach Rensefeld im Fürstenthum Lübeck. Anfang 1854 nach Lemgo berufen, siedelte er im Mai dieses Jahres dahin über und starb daselbst den 16 Juli 1878. Seine gründlich ausgearbeiteten, tief christlichen Predigten haben Viele erbaut. Im Druck erschienen im Jahre 1869 zwei seiner trefflichen Predigten (Lemgo. Wagener), von denen die eine als Zeugniß für die christliche Schule am 100jährigen Geburtstage der Fürstin Pauline bei der zu diesem Zwecke vom Consistorium auf den 23. Februar 1869 angeordneten Schulfeier über den Text Marc. 10,14, die zweite am Grabe des Gymnasialdirectors Professors Schnitger gehalten wurden. Kähler war langjähriges Mitglied des Vorstandes des Lipp. Missionsvereins und des Moderamens der allgem. lipp. Pastoralconferenz.

36. Hugo Julius Eduard Georg Rothert von 1879 an wurde den 27. October 1846 zu Preußisch-Oldendorf im Ravensbergischen geboren, absolvirte das Gymnasium zu Magdeburg und studirte in Halle und Erlangen. 1869 wurde er Lehrer an der Schola-Collecte zu Oldendorf, 1871 nach Ablegung beider Examina zu Münster Hülfsprediger zu Unna, 1872 Vicar in der Diaspora-Gemeinde Oelde-Beckum. Im Jahre 1873 wurde er zum Pfarrer an der sog vereinigten Gemeinde in Lippstadt gewählt, wo er sich seine Gemahlin aus der alten Kaufmannsfamilie Epping daselbst