Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/355

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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erkor, und den 16. März 1879 als Pfarrer zu St. Nicolai eingeführt. Im Druck sind von ihm erschienen einige Schriftchen historischen Inhalts: „Bilder“ und „Neue Bilder von der roten Erde“, ferner die Abschiedspredigt von Lippstadt und die Einführungspredigt zu St. Nicolai, endlich die Leichenrede auf die gleichzeitig gestorbenen Eheleute Scheidt (über Ruth 1,16). Im Jahre 1880 gründete er das Lemgoer Sonntagsblatt mit der Devise: Gottes Wort und Luthers Lehr, vergehet nun und nimmermehr. (Redaction Rothert; Druck F. L. Wagener, Lemgo.)


3. Die Marienkirche,

deren zuerst als der Kirche der Neustadt in Lemgo in einer Urkunde vom 13. Juni 1279 Erwähnung geschieht, in welcher Otto, Bischof von Paderborn beurkundet, daß die Edelfrau Agnes, Witwe des verstorbenen Edelherrn Bernhards IV. zur Lippe und deren Sohn Simon I. Dominus Lippiensis an die Kirche der Neustadt zu Lemgo den Zehnten zu Spork nebst 3 Schillingen jährlicher Rente aus gewissen Gärten bei Lemgo zur Erhaltung des Gottesdienstes, und zu ihrem und ihrer Vorfahren Seelenheil geschenkt haben, wird auch um jene Zeit erbaut sein, da am 10. August jener Bischof Allen, welche für den Bau der Kirche der heil. Jungfrau Maria novi oppidi Lemegoensis hülfreiche Hand leisten und sie der Andacht halber besuchen, 40 dies et unam quarentenam Nachlaß von ihren Bußen, der Erzbischof Siegfried im Jahre 1289 allen Gläubigen, welche von ihren Gütern zur Vollendung des Baues — pro structura consummanda — beitragen würden, durch Gottes Barmherzigkeit und die Fürbitte der Apostel Petrus und Paulus 40 dies venie et una carena von ihren Bußen, dum tamen dyocesani voluntas accedat, der Erzbischof Gieselbert von Bremen und Konrad, Bischof von Osnabrück, zu demselben Zweck am 29. März und 2. April 1293 einen gleichen Ablaß genehmigen. (Lipp. Reg. I, 386, 422, 432, 443 a u. b) Vollendet ist sie erst nach dem Jahre 1308, da in einer Urkunde vom 20. December 1308 von Almosen zur Structur der Marienkirche und von der Verpflichtung der alten und neuen Consuln der Neustadt Lemgo, den Bau der Kirche in jenen Jahren, in quantum divina facultas suppetit, zu vollenden, die Rede ist. (Lipp. Reg. II, 579.) Ums Jahr 1477 erhielt sie urkundlich eine neue Bedachung. (Lipp. Reg. IV, 2557.) In den Jahren 1320, 1498, 1505, 1506 und 1507 werden wieder allen Gläubigen, welche die Marienkirche zu Lemgo besuchen und das dortige Marienbild (habentem puerum Jesum in brachiis Mariam ad crates) anbeten oder der Procession folgen, für Lichter, Ornamente, Kleinodien,