Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/349

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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der Altstadt gewählt. „Er hatte eine tiefe Einsicht in die schönen Wissenschaften und die ihn gekannt haben und noch leben, wissen nicht genug zu rühmen, wie beliebt er nicht nur bei seiner Gemeinde, sondern auch bey allen übrigen Einwohnern dieser Stadt, ja gar bey vielen Auswärtigen gewesen sey. Seine gründliche, ordentliche und blühende Beredsamkeit kann man aus den noch vorhandenen Gedächtnißreden erkennen.“ (Puhstkuchen S. 94.) Diese sind: 1) Der wahren Christen gewisser Grund, bey Begräbniß der Frau Marien Magdalen Kämpfers, des Hrn. Alberti Meyers Ehegemals über Röm. 5, 8. 9. 10. Lemgo 1711. 2) Gottes Fügen auch zum Sterben, Macht Vergnügen, Christi Erben! bei Beerdigung des Hrn. Heinrich Wilhelm Meyers aus 2. Tim. 2, 11. 12. Lemgo 1722. 3) Das sonderbare Zeugniß einer 50jährigen, christlichen und glückseligen Ehe, in einer Standrede bei dem ehelichen Jubelfeste des Herrn Hans Lorenz Benzlers und der Frau Anna Katharina Stohlmanns 1723. Er hat auch auf den berühmten Engelbert Kämpfer eine Leichenpredigt gehalten, die ins Englische übersetzt worden. Den 2. April 1726 verschied er.

27. 1726-1745. M. Johann Anton Haccius, des Vorigen Sohn, geboren 23. Juni 1695. „Sein durchdringender Verstand und feuriger Witz unterstützten seinen Fleiß in Erlernung der Sprachen und Wissenschaften auf dem hiesigen Gymnasium dergestalt, daß er nicht nur hier in griechischer und hebräischer Sprache öffentliche Reden halten, sondern auch 1713 die hohe Schule zu Jena mit Vortheil beziehen konnte. Von hier ging er in den theologischen und philosophischen Wissenschaften und morgenländischen Sprachen fest gegründet nach Halle, wo er vornehmlich die Auslegung der heil. Schrift studirte und den 10. September 1717 die Magisterwürde erhielte.“ Dann besuchte er noch eine Zeit lang die hohe Schule zu Helmstädt. In seiner Heimath, im Ravensbergischen und Mindenschen zeigte er seine außerordentliche Beredsamkeit, wurde zum Feldprediger im Preußischen Regiment zu Bielefeld und dann in Lemgo an die Stelle seines verstorbenen Vaters gewählt. Er wirkte hier in Segen und stand in großem Ansehen. 1744 wurde ihm auch das Seniorat übertragen. Sein Tod erfolgte am 25. August 1745. Der Rector des Gymnasiums zu Lemgo Christopherus Meyerus schrieb ein Programm seiner Leichenfeier. Bückeburg 1745. Haccius Inauguraldissertation handelt de Philosophia Silentii.

28. 1738-1741. Johann Hermann Zschorn, Dr. theol. wurde am 19. Angust 1698 zu Quecke bei Gießen, wo sein Vater Johann Zschorn Prediger war, geboren. Bei ungemeinen Anlagen wurde er in besonderem Unterrichte im Elternhause und nachher auf