Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/350

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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der Schule zu Mühlhausen mit gutem Erfolg für die Universität Jena, die er 1715 bezog, vorbereitet. 1719 machte er eine gelehrte Reise und wurde auf derselben zu Regensburg zum Hofmeister bei dem Churpfälzischen Kammerherrn Freiherrn vom Teufel, genannt von Birkensee, ernannt, hier blieb er 6 Jahre und verfaßte mehrere Schriften, gerieth auch mit den Jesuiten in einen öffentlichen Streit, wodurch er in weiten und hohen Kreisen bekannt wurde. Auf Recommandation des Chur-Braunschweigischen-Lüneburgischen Gesandten wurde er 1725 Hofmeister bei dem Enkel des Kammerpräsidenten von Görz und nach dem Tode dieses 1728 Pastor zu Erzen, von wo er nach Lemgo gewählt wurde. Hier zeigte er sich als einen Mann groß an Gelehrsamkeit, reich an Erfahrung und aufrichtig im Umgange. Im Jahre 1741 folgte er einem Rufe nach Celle. Die Universität Rinteln ernannte ihn 1751 zum Dr. der Theologie. 1776 starb er zu Celle. Seine Inauguraldissertation führt den Titel: De Angelis, quorum causa femina ἐξουσίαν ἐπὶ τἠς κεφαλῆς habere jubetur ab Apostolo 1. Cor. XI, 10 Rintelii. (Sein Leben und Schriften in Dr.. Neubauers Nachrichten von den jetzlebenden ev.-luth. und reformirten Theologen in und um Deutschland. Züllichau 1743 Theil 1. S. 424.)

29. August Heinrich König von 1742—1792. geb. zu Gestorf im Fürstenthum Calenberg, wo sein Vater Heinrich Joachim 24 Jahre Prediger gewesen war. 14 Jahr alt wurde er auf das Braunschweigische Gymnasium zu Schöningen geschickt und besuchte dasselbe 3 Jahre unter der besonderen Aufsicht des Rectors Nolten. Er kam von dort auf die Schule zu Hannover und studirte zu Helmstädt und Jena. Der Tod seines Vaters rief ihn in die Heimath zurück, in der er 7 Jahre als Lehrer thätig war, worauf er vom Könige von Hannover und Großbritannien 1741 zum Feldprediger bei 3 Cavallerieregimentern ernannt wurde. Dies Amt versah er mit vielem Segen. Am 27. Februar 1742 wurde er an Zschorns Stelle zum zweiten Prediger an St. Nicolai in Lemgo gewählt. Durch seine Reden: 1) Die Absicht Gottes aufs Ewige in allem, was uns und den Unsrigen in dieser Zeit begegnet, in einer Trauerrede bey dem Sarge des Herrn Johann Heinrich Meyers. Lemgo 1754. 2) Das sehnliche Verlangen einer bekümmerten Seele nach Gott und seinen göttlichen Tröstungen bey Beerdigung der Frau Anna Henriette Meyern, geb. Benzlern, über Ps. 42, 2. 3. Lemgo 1759, wurde er von der Königl. Deutschen Gesellschaft zu Göttingen zum Ehrenmitgliede ernannt. Bei dieser Gelegenheit schrieb er: Die Verbindung des Gründlichen und Sinnreichen in der Beredsamkeit, Lemgo 1750.