Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/347

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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Leben und rechtschaffenes Wesen in Christo ernstlich angedrungen, daher aber, wie es dem ja ist und sein muß, viele Schmach und Verfolgung erfahren und mit seltener Gelassenheit erduldet habe. Gegen die Reformirten hat er „von der Gnadenwahl“ verschiedene Tractate geschrieben, die von uns Lutheranern in hohem Werthe gehalten werden, welches sie dann auch, wie ich, der sie habe und gelesen habe, davon ein unparteiisches Urtheil zu fällen fähig sein möchte, mit dem besten Rechte verdienen, da viele Salbung und Beweisung des Geistes bei aller Einfalt und Sanftmuth daraus hervorleuchtet, daher denn auch nicht zu verwundern sein dürfte, wenn strenge Reformirte durch Lesung seiner Schriften etwa beunruhigt werden sollten. Die gedruckte Leichenpredigt hat der Senior Dr. Arcularius in Frankfurt auf sein Begehren über den von ihm selbstgewählten Text Ps. 34,7 gehalten, der viele Klag- und Trostverweise beigedruckt sind, die allsammt die Rechtschaffenheit dieses gewiß vorzüglich seligen Mannes bezeugen.“ (Althof.)

22 1676—1679. Mag. Johannes Fabricius oder Kleinschmidt aus Lippstadt, wurde am 16. September 1672 von Jena als Rector nach Lemgo berufen und 1673 nach Lippstadt an die Stelle Christiani Bergii, aber wieder in Lemgo nach Holtzhausens Abzuge zum Prediger gewählt, bis er 1679 in gleicher Eigenschaft in seine Vaterstadt zurückberufen ward. Hier starb er 1702. „Also schienen die beiden ersten Lippischen Städte um einen Mann, den Gelehrsamkeit und Gottesfurcht vorzüglich ziereten, zu streiten.“ (Fritschii Lemgov. doct. Dissert. XI.)

23. 1680-1684. Mag. Johann Adolf Frohne, geb. zu Eigenröde den 11. Jannar 1652, besuchte das Gymnasium zu Mühlhausen, studirte zu Jena und Erfurt, wurde 1673 zu Jena Magister und disputirte fleißig, bis er 1678 als Rector nach Lemgo kam. Beim Abgang des Fabricius wurde er an dessen Stelle gewählt und am 28. Mai 1680 als Pastor eingesetzt. Hier gab er folgende Leichenpredigten heraus: 1) Die liebreiche Gottes- u. glaubensvolle Christenhand bey Begräbniß des M. Joh. Kämpfers, Predigers zu St. Nicolai über Ps. 73,23.24, gehalten 1682, gedruckt zu Lemgo 1710. 2) Frommer Christen Leid und Freud bei christlicher Leichbestattung des Mag. Tobiae Wolffii, Rectoris des Gymnasii zu Lemgo über 2. Cor. 6,10. Lemgo 1683. — Frohne ging 1684 als Diaconus an die Kirche St. Blasii nach Mühlhausen, wurde 1691 daselbst Superintendent und nahm 1693 zu Gießen den Doctortitel an. Er starb den 12. November 1713. Seine hinterlassenen theol. Schriften sind: 1) Theologia definitiva. 2) Recht des geistlichen Priesters. 3) Der königliche Regent in 6 Rathspredigten. 4) Neuvertheidigter