Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/345

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Generalsuperintendenten und ersten Prediger in der Stadt Bocknem im Stift Hildesheim. Er starb daselbst am 13. Februar 1630 im 60. Lebensjahre. (Dr. Dollen Lebensbeschr. der Professoren theol. zu Rinteln S. 179-188.)

15. Hermann Coccaeus oder Koch aus Lemgo von 1611 bis 1642, war Conrector am Gymnasium und kam an Veltmanns Stelle. 1647 starb er.

16. Joachim Drepper von 1618—1643 aus Heiligenkirchen und daselbst Nachfolger seines Vaters, bis er 1602 nach Horn berufen wurde. Dort muß bei den in Folge der Einführung der ref. Lehre entstandenen Wirren seine Predigt mißfallen haben, denn, wie schon bei Horn erzählt ist, wurde er in der Kirche ausgepfiffen und gezwungen, Horn zu verlassen. Die Gemeinde St. Marien wählte ihn 1609 und St. Nicolai 1618 zum Prediger an die Stelle des Pastors Mesomylius. „Unter andern Tugenden leuchtete an ihm die Verleugnung hervor, denn als ihm von den hier zur Besatzung liegenden Soldaten ein sehr fetter Ochse zum Geschenk gebracht worden, hat er ihn nicht angenommen, ob er gleich noch so sehr gebeten wurde.“ 1643 starb der „treue fleißige evangelische Prediger.“

17. 1644—1675. Mag. Johannes Kemper oder Kämpfer, ein Lemgoer, geboren 10. Juli 1610. Nachdem er sich auf dem hiesigen Gymnasium gute Kenntnisse erworben, ging er 1632 auf die berühmte Schule zu Soest und von da auf die Universität Rostock. Im Jahre 1737 wurde er zum Cantor und Lector der 5. Classe des Gymnasiums berufen, dies verließ er nach zwei Jahren, um sich noch zwei Jahre in Rostock auszubilden. Hier wurde er Magister und erhielt einen Ruf als Lehrer auf die Fürstl. Holsteinische Schule zu Bordsholm. 1644 wählte ihn Magistrat und Gemeinde an Drepper's Stelle. Sein gründlicher und ordentlicher Vortrag erhellt aus den noch vorhandenen Leichenpredigten, bei Beerdigung der verw. Gräfin zur Lippe Maria Magdalena geb. Gräfin zu Waldeck über 2. Tim. 4,7, des Bürgermeisters Balthasar Kleinsorge und seiner Frau über Jes. 57,1.2 und Offenbar. 2,10 gehalten und zu Lemgo gedruckt. Im Jahre 1675, der Zeit der Hexenprocesse, „die er nicht gelassen hat ansehen können,“ nahm er seinen Abschied und zog sich auf sein Gut nach Lieme zurück, wo er 1682 im 73. Jahre gestorben ist. Joh. Adolf Frohne hielt ihm die 1710 zu Lemgo gedruckte Leichenpredigt. Von seinen Söhnen sind bedeutend: Joachim Kämpfer, Dr. utr. jur., Syndicus der Städte Herford, Lemgo, Goßlar und Bürgermeister zu Lemgo und besonders Engelbert Kämpfer, der berühmte Reisende nach Persien, Arabien, Batavia, Siam und Japan und der Herausgeber der Amoenitates exoticae, gest. 1716 zu Lieme

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