Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/341

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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4. 1532. Conrad Understall und

5. 1532. Johann Pott sich überzeugen und bewegen lassen, die Sacramente zu verwalten. Gläseker ging 1532 wieder an die Ansgari-Kirche nach Bremen zurück und Pott kam nach Herford. Nach Hamelmann war Gläseker vir gravis et doctus. „Er wurde vom Landesherrn Graf Simon am 29. August 1531 unter die Eichen nach Brake citirt der Religion halber und erhielt dazu sicheres Geleit.“ (Althof Mnscr.)

6. Moritz Piderit 1532—1576, der Stammvater der hochgeachteten und für Lippe segensreichen Familie Piderit, dessen Lebensgang und reformatorische Wirksamkeit in Lemgo eine gewisse Aehnlichkeit mit dem Luthers hat. Er hatte 1508 zu Cöln studirt, versah darauf in Lemgo das Rectorat und wurde Meßpriester zu Nicolai. Er widersetzte sich heftig der evangelischen Lehre, weswegen ihm 1528 das Predigen untersagt wurde, welches er eine Zeit lang in der St. Johanniskirche fortsetzte. Als ihm auch dieses gewehrt wurde, begab er sich zuerst in die Capelle nach Lieme und von da nach Brake, wo er predigte und Messe las. Nach einem Religionsgespräch mit Rudolphi verließ er Lemgo und ging nach Herford, wo die Predigten Dreyers ihn zu einem evangelischen Prediger machten. Durch Dreyers Fürsprache bei dem Magistrate wurde er zurückgerufen und durch Gläseker und das Studium der Paulinischen Briefe ganz der evangelischen Lehre gewonnen, worauf ihn Gläseker kurz vor seiner Abreise nach Bremen an seine Stelle zu Nicolai im Jahre 1532 einsetzte. Er nahm dies Amt mit der Bedingung an, daß er in Begleitung eines Mitglieds des Raths nach einem angesehenen evangelischen Orte reisen dürfe, um von dort eine gewisse Vorschrift der gottesdienstlichen Gebräuche, die Methode im Vortrage, einen Katechismus und die Art und Weise, die Sacramente zu verwalten, herzuholen. Dieses verzog sich ein ganzes Jahr. Als er aber beständig darum anhielt, reiste er in Gesellschaft des Rathsherrn Johann Deiterding Anfang 1533 nach Braunschweig, sah sich die Einrichtung des dortigen Gottesdienstes an, unterredete sich mit den Predigern, ließ sich besonders vom Superintendenten Martin Görlitz fleißig unterrichten und brachte den Entwurf der dortigen Kirchenordnung, welche in der lutherischen Kirche bis zur Einführung der sogenannten Spiegelberg'schen zu Recht bestand, in seine Heimath zurück, wo er sich verheirathete. Hier wirkte er mit Eifer und vielem Segen. Im Jahre 1543 wurde er an Stelle des verstorbenen Pastors Montanus zu St. Johann Visitator der Kirchen Lemgo's und der Nachbarschaft. Graf Bernhard bediente sich seines Raths bei Abschaffung des Interims in der Grafschaft und ernannte ihn auf der