Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/336

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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dessen Ehefrau Elisabeth geb. von Donop, gest. 1611, mit nachstehender Inschrift: In testimonium filialis amoris, felicem et debitam recordationem nobilissimi et maxime strenui viri, Rabani a Kärssenbrock, haereditarii in Barndorff, Wirborn nec non possessoris in Helbra, qui 19. Oct. A. Chr. 1615 aetatis suae 45 immature quidem, attamen pie et placide non sine multorum luctu obiit. Jtemque nobilissimae et pudicissimae matronae Elisabetha a Donop, quae 24 Janu. A. salvatoris nostri 1611 in Christo pie obdormivit, parentum suorum dilecissimorum filii relicti Franciscus Christophorus et Philippus fratres germani a Kärssenbrock hoc monumentum posuerunt Anno 1617.

Der Grabstein für die im Jahre 1652 in der Kirche beigesetzte lutherische Gräfin Katharina, Gemahlin des Grafen Simon Ludwig, ist nicht aufzufinden, wahrscheinlich auch nicht mehr vorhanden.

Sehenswerth ist der Taufstein mit dem denselben umgebenden steinernen Gitter. An demselben steht oben inwendig: Gott giebts. Christus erwirbts. Der heil. Geist bekäftigts. Das Wort verkündigts. Der Glaube Empfehts. Gute Werke Bezeungens. Die Hoffnungs Erwartst. Inwendig im Taufstein über der Thür befindet sich eine blaue Rose im goldenen Felde, das Wappen Lemgos, und darunter die Inschrift:

Zu Gottes Ehr und Kirchen Zir
Ist dieses Werk erbawt alhir
Durch die verordnete Templierer
B. Johan Cothmann und Hans Seiler.

Seitwärts rechts von der Thür steht die Jahreszahl 1597, wo nach einer Inschrift Georg Crosmann dasselbe gearbeitet hat. Gleich hinter dem Taufsteine sind unter der abfallenden alten Kalktünche zwei große, auf einander gemalte, aber noch nicht ganz genau erkennbare Wandgemälde zum Vorschein gekommen. Hinter der Holzsculptur des Altars, welche drei Oelgemälde umfaßt, steht M. (der Meister) Hermann Voß 1643 fec. Außer den kunstvollen Portalen finden sich an der Außenseite der Kirche von Alterthümern nur drei mit Ahnenwappen versehene Denksteine für Glieder Lemgoer Patricierfamilien, für Henrich Flörke gest. 1588, Johann Cothmann gest. 1604 und für den Arzt Johann Blasius gest. 1606. (Vgl. Preuß Baul. Alterth. S 26 und 27.)

Die Kirche hat außer den 2 Schlagglocken, 2 Glocken zum Geläut. Eine derselben ist der Gemeinde Bergkirchen ums Jahr 1860 für 500 Thaler verkauft. Sie trug zur Zeit der Hexenprocesse den Namen „Armsünderglocke“, später „Räumglocke“ und wiegt 17 Ctr. Die beiden großen im spitzhelmigen, größeren Gemeindethurme