Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/337

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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hängenden Glocken haben keine Inschrift, das Gewicht einer jeden beträgt 35 Ctr. Ob die fehlende Schrift ein Beweis für ihr sehr hohes Alter ist und sie aus der Zeit stammen, wo es noch nicht Sitte war, den Glocken Inschriften zu geben, wie mir gegenüber ein Glockengießer behauptete, weiß ich nicht. In dem kleineren, in eine Zopfhaube auslaufenden städtischen Thurme hängt eine größere, die volle Stundenzahl schlagende Glocke ohne Inschrift, eine zweite kleinere, welche die Viertel angiebt, trägt die Inschrift: „Gegossen von H. Trebbe in Lemgo, anno 1856." Die tiefste der Kirchenglocken steht in es, die höhere zwischen e und f. In der den Styl der Kirche tragenden Sacristei hängen zwei Oelgemälde, welche die in Lemgo sehr angesehenen Pastöre Joh. Barthold Haccius von 1694—1726 und A. Haccius von 1726—1745 darstellen.

Die Nicolaikirche hatte im Mittelalter folgende Altäre: im Jahre 1330 wird der Altar St. Mariä genannt (Lipp. Reg. II, 728); im Jahre 1372 der Altar der Jungfrau Mariä und des heil. Jakobus, von dem Lemgoer Bürger Eberhard Loder gestiftet (Lipp. Reg. II, 1226), in den Jahren 1378, 1379 und 1444 als Altar St. Jacobi bezeichnet (Lipp. Reg. II, 1288, 1292 III, 2022); in den Jahren 1394, 1467, 1478 und 1505 der Altar St. Catharinä (Lipp. Reg. II, 1419; III, 2341, 2107 IV, 2589); in den Jahren 1433 und 1473 der Stillmessen Altar (Lipp. Reg. III, 1934, 2463); in den Jahren 1437 und 1458 der Altar Petri und Pauli (Lipp. Reg. III, 1961, 2207); in den Jahren 1424 und 1468 der Altar des heil. Leichnams auf dem neuen Chore (Lipp. Reg. III, 1853, 2353, 2355); im Jahre 1449 der Altar des heil. Engel auf dem Chore über der Gerkammer (Lipp. Reg. III, 2084); in den Jahren 1456, 1482, 1532 der Altar der 11000 Jungfrauen (Lipp. Reg. III, 2181 IV, 2652, 3200); im Jahre 1482 der Altar der zehntausend Mädchen (Lipp. Reg. IV, 2652); am 15. April 1484 wurde der Altar St. Annä am Pfeiler der Südseite vor dem Chore von dem Freigrafen Cord Pickelhering und dessen Söhnen Dietrich und Reinold nebst einer Commende St. Annä, Laurentii, Georgii und Reinoldi gestiftet. (Lipp. Reg, IV, 2672.) Im Jahre 1343 hatte der Pleban Heinrich in Lemgo zwei Altäre in der Nicolaikirche, die noch nicht geweiht waren, ohne Erlaubniß des Marienklosters als Patrons, errichtet, mußte sie aber 1344 wieder abbrechen lassen. (Lipp. Reg. II, 845.)

Commenden und Stiftungen zu Memorien, Seelen- und andern Messen, Wein, Licht u. s. w. werden vom Jahre 1330—1467 im II. und III. Bande der Lipp. Reg. erwähnt.