Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/330

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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(Vgl. Haustenbeck und Wüsten. Clemens Kirchengeschichte und die Kirchenordnung der neuen evang Gemeinde zu Lemgo.) Volkhausen starb am 30. Januar 1852.

47. 1853. Adolf Schmidt, Sohn des Stadtmusikus Schmidt zu Detmold, wurde daselbst am 18. Angust 1806 geboren, besuchte die Elementar- und Bürgerschule, dann das Gymnasium seiner Vaterstadt, von welchem er, obgleich es der sehnlichste Wunsch seines Vaters war, ihn studiren zu lassen, der Mittellosigkeit seiner Eltern wegen im 16. Jahre abgehen und sich nach Münster wenden mußte, um dort von der Musik, in der er tüchtig war, zu leben. Hier bereitete er sich, von dem Wunsche, Gottesgelehrter zu werden, beseelt, durch Privatstudium so weit vor, daß er 1830 vor der Prüfungscommission zu Detmold sein Abiturientenexamen bestand, worauf er sich auf der Universität Bonn dem Studium der Theologie widmete. Die Mittel zu demselben erwarb er sich durch Privatunterricht in der Musik, die ihn in die ersten Familien Bonns und in die unmittelbare Nähe von bedeutenden Persönlichkeiten wie die damaligen Professoren Nitzsch, Sack, Arndt, Bethmann-Hollweg ec. führte. Im Jahre 1834 bestand er in Detmold sein theologisches Examen und begab sich nach demselben bis zum Jahre 1837 zur Erweiterung seiner Kenntnisse nach Bonn zurück. Im Herbst 1837 in die Heimath zurückberufen, wurde er von seiner Behörde, deren Gunst und Vertrauen er damals noch in hohem Grade genoß, zum Pfarr-Vicar der Gemeinde St. Johann zu Lemgo, wo Pastor Pothmann durch hohes Alter und Erblindung dienstunfähig geworden war, berufen, und wirkte dort durch seine ernsten christlichen Predigten und durch seine unermüdliche Seelsorge bis zum Jahre 1842 eifrig und gesegnet. Widersacher wußten trotzdem seine vorgesetzte Behörde gegen ihn einzunehmen, Schmidt wurde von Lemgo plötzlich abberufen, Ende 1842 nach Lipperode versetzt, und der Gemeinde St. Johann gegen ihren Willen in der Person Pastor Volkhausens ein Geistlicher von ganz entgegengesetzter Richtung aufgedrungen, was einen beklagenswerthen Riß in dieselbe brachte und einen Theil derselben zum Uebertritt zur neuen evangelischen Gemeinde bezw. zur lutherischen Kirche führte. Während seines Aufenthalts in Lipperode, welcher als die Zeit seiner Vertiefung und Begründung im Worte Gottes bezeichnet werden kann, nahm Schmidt lebhaften Antheil an dem 1844 entbrannten Katechismusstreite und verheirathete sich 1846 mit Auguste Neuß, die ihm in Lipperode 3 Kinder, Paul, Hermann und Adolf gebar. Nach dem Tode des Pastors Volkhausen wurde er 1852 von dem Kirchenvorstande und Repräsentanten-Collegium von St. Johann in Lemgo zum Pastor gewählt und hielt daselbst am 14. Februar 1853 seine Antrittspredigt über