Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/326

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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wurde. 1686 folgte er einem Ruf an St. Pauli in Bremen, „wohin ihn häufige Thränen dieser Gemeinde begleiten.“ (Siehe Fritschii Lemgov. doct. Dissert. XVII voc. Hünefeld.) Durch die Güte des Pastors Werner Theopold zu St Johann in Lemgo bin ich im Besitz eines alten Actenstücks des dortigen Pfarrarchivs gelangt, in dem von Hünefelds Hand geschrieben steht: „Anno 1681 „den . . . bin ich von dem Hochgebohrenen Grafen und Herrn Herrn Casimir Graf und Edlen Herrn zur Lippe von Accum in der Herrlichkeit Kniphausen zum Prediger der Gemeine St. Johann in und vor Lemgo beruffen selbigen Beruff nagg vor und wolbedachter überlegung angenommen und darauff Anno 1682 nach gehaltener Valetpredigt von Accum, gezogen und den 4. May hieselbst die erste predigt gehalten. Habe die gemeine ziemlich dissolut gefunden. Der Allerhöchste wolle seinen Segen geben zur kräftigen erbauung.“

42. 1688. Johann Conrad Clasing aus Detmold, daselbst geboren 1660, „studirte in Bremen und hielt den 25. November 1682 eine Disputation de Jdolis in Pentateucho contentis. 1683 wurde er cand. minist. lippiaci, darauf nahm er eine Reise vor nach Heidelberg und studirte dort unter den Professoren Fabricius und Mieg; er wurde auch von dem dortigen Kirchenrath examinirt und erhielt die Erlaubniß zu predigen. Er besuchte hierauf die Universitäten zu Leiden und Utrecht, doch hielt er sich daselbst nicht lange auf, sondern ging nach Franeken und hörte die geschickten Männer Wayen, Vitringa und Rhenferd. Hier erhielt er bald von dem Grafen zur Lippe-Brake Casimir einen Beruf als Hofprediger nach Brake, welchem er folgte und den 30. October 1685 ordinirt wurde.“ (Alth. Mnscr.) „Anno 1683 den 17. November bin ich nach Gottes heiligem und ohnwandelbahrem Rath nach Gnädigstem und ordentlichem Beruff des hochgebohrenen Grafen und Herren Herr Casimirn Grafen und Edlen Herrn zur Lippe von dem hochgräflichen schlos, alwo ich 4 jahr ordentlicher Hoffprediger gewesen, und auch 2 Beruff alda gehabt, alhin an die reform. gemeine zu St. johannis in und vor Lemgo gesetzt und durch den wohlgelehrten Hl. Hl H. Hildebrandum, Superintendenten zu Lüdenhausen, in gegenwart der Gemeine legitime confirmiret, worauf auf folgenden nachmitag, nachdem des Morgens Hl. Ludolfs Hunefeld concionem valedictoriam ex actorum c. w. v. 31, 32, 33 gehalten, die concio infra ep. 1. Cor. 4 V. 1, 2 gefolget. Got der Herr gebe zum Vorgenommenen Werk seinen seegen und heiligende Gnade, damit sein großer name in seiner Gemeinde mag verkläret und Vieler ja aller Zuhörer seele zur seeligsten Gemeinschaft mögen gesuchet und Gebracht werden.“ (Clasings eigene Aufzeichnung in einem Actenstück des Pfarrarchivs