Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/325

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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38. Henricus Hunnaeus, welcher vorher zu Falkenhagen und Brake Pastor war und 1639 in Lemgo starb. Er wird der erste Prediger in der jetzigen St. Johanniskirche, der, wie schon oben erwähnt, nach Einäscherung der alten Kirche vor dem Thore vom Landesherrn der Gemeinde überwiesenen Franziskanerkloster- oder Brüderkirche, gewesen sein.

39. 1639. Harthard Werner von Stein. „Dieser von Stein war ein sehr elender Prediger, welchen daher das Consistorium bei geschehener Präsentation des Erbherrn gar nicht zu dieser Stelle lassen wollte. Allein aller Remonstration ungeachtet wollte Graf Otto die Präsentation nicht wieder zurücknehmen.“ (Arch.-Nachr. in Alhof[1] Mnscr.) Er war vor seiner Anstellung in Lemgo Pastor zu Sonneborn und ging 1647 nach Lage. Hier starb er 1663.

40. 1647. Henrich Plesmann, Sohn des Superintendenten Plesmann von Heiden, wurde Pastor in Wöbbel und dann zu St. Johann. Der 1671 gestorbenen Gräfin Maria Magdalena zur Lippe hielt er die Leichen- und Gedächtnißpredigt über Sprüche Salom. 18,10, die in Lemgo gedruckt ist. „Er studirte 1640 zu Bremen und Gröningen, verehelichte sich mit Ilsabea Stephani, Predigers zu Hillentrup Tochter. Nach deren Abgang heirathete er die Jungfrau Elise Magd. Thulemeyer, des hochgräfl. Lipp. Consist. R. und Superint. Tochter, womit er zehn Kinder zeugte. Er war ein großer Gelehrter, aber auch sehr hitziger Mann; daher er mit dem Hofrath Theopold zu Brake in einen hitzigen Injurienproceß am Consistorio gerieth, worüber er zur Strafe ¼ Jahr suspendirt wurde. Er war derjenige, welcher die Jura des Kirchspiels St. Johann mit vieler Mühe zu defendiren gesucht; allein er war bei seinem Pastorat 1670 so ermüdet, weil er in Lemgo wenig Nutzen schaffen konnte, suchte also um translocation nach, worin ihm aber nicht gewillfahrt wurde.“ (Althof Mnscr.) Er starb am 4. Mai 1681. Als Graf Simon VI. eine Revision der Kirchenordnung von 1571 vornahm, gehörte er zu den 3 Pastoren, welche in dieser Angelegenheit ein Gutachten abzugeben hatten. Im Pfarrarchiv von St. Johann in Lemgo ist noch ein Revers, den er am 30. September 1674 unterschrieben und der, wenn auch mit mancherlei Abweichungen, im Wesentlichen mit den Reversalien übereinstimmt, die heute von den Predigern bei ihrer Anstellung zu vollziehen sind. Eigenthümlich ist es, daß der schon 1647 in Lemgo angestellte Plesmann erst im Jahre 1674 diesen Revers unterzeichnet hat.

41. 1682. Ludolph Henrich Hünefeld aus Donop, studirte 1661 zu Rinteln, 1662 zu Bremen, 1667 zu Marburg, darnach war er Prediger in Ostfriesland, von wo er 1682 nach Lemgo berufen


  1. GenWiki-Red.: wohl Druckfehler, muss lauten "Althof"