Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/324

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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cognitionis in sacra Theologia hauserat, ut postea docte concionaretur, et sedatis moribus atquae concionibus piis omnibus placeret.“ (Hamelm. op. p. 1065.) Er starb an der Pest. Ob er oder Wilhelmi Torrentius in Brake der Aufzeichner des auf dem Umschlage mit Johannes Wilhelmi bezeichneten, im Landesarchiv befindlichen interessanten Manuscripts, welches das Corvinische Kirchenvisitationsprotocoll u. A enthält, ist, steht dahin, wahrscheinlich ist es der letztere. (Vgl. Lipp. Magazin v. Jahre 1840 Nr. 16.)

34. 1558. Jodocus Höckerius aus Osnabrück, war Conrector zu Goslar und dann Pastor zu St. Johann in Lemgo. Hamelmann sagt von ihm: „Vir fuit citra controversiam bonus, doctus et pius ac laboriosus, qui multum profecit brevi tempore in sacra Theologia. Gegen einen Exorcisten zu Osnabrück Simon Möller aus Nürnberg gab er eine Schrift der „Bannteufel“, eine Rede de famis et annonae charitatis origine, eine Schrift über das Sacrament des Altars und eine Erklärung der Sonntagsevangelien heraus. Sein Tractat: „über den Teufel und dessen Praxis wie über Hexen“ ec., blieb unvollendet, da er im Jahre 1566 mit seiner Frau und 5 Kindern plötzlich an der Pest starb. Hamelmann vollendete später diese Schrift. (cf. Hamelmann op. p. 220, p. 1078, p. 1153.)

35. 1567. Mag. Johan Dreyer, (in einer alten Pergamenturkunde heißt er Johansen Dreier), ein Verwandter des Reformators und berühmten evangel. Predigers Herfords, dem vornehmlich der Eingang der Reformation in Lemgo zu danken ist. (Siehe den Anfang der Beschreibung der Gesch. der Ref. Lemgo's.) Er war vorher Pastor zu Donop, Hamelmann nennt ihn „praestans vir“. (Hamelm. op. p. 243 und 1079.) Er verlor die Sprache, weswegen ihm sein Nachfolger als Adjunct gegeben wurde. 1608 sollte er das Pfarrhaus räumen, „worüber er sich sehr beklaget.“ Dreyer war der letzte lutherische Prediger zu St. Johann.

36. Johannes Happenus, der erste, sehr eifrige reformirte Pastor zu St. Johann, vorher Rector zu Lemgo und dann Pastor zu Alverdissen. „Schon 1600 war er von Alverdissen als Adjunct Pastoris Dreyer nach Lemgo vocirt worden und ist ihm daher ein besonderes Haus gemiethet worden. Er war auch Kirchenaufseher und starb 1626.“ (Althof Mnscr.) Daß er die Veranlassung zum Streite zwischen Simon Vl. und der Stadt Lemgo „der sogenannten Lemgoer Revolte“ gab, ist schon oben erwähnt.

37. Mit ihm muß gemeinsam an St. Johann Engelbert Glanaeus gewirkt haben, welcher 1609 von Lage nach hier versetzt wurde und 1614 nach Horn ging, wo er 1626 starb. (Vgl. Preuß, das Externsteinsche Lehn.)