Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/302

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Universitäten noch nicht völlig entschieden wurde. In einem Urtheil der Universität Marburg vom 24. December 1656 heißt es dann so: Daß, weil die beschuldigten Unthaten des Pastors gar nicht erwiesen seien, so solle er sofort wieder in sein Amt eingesetzt werden. Darauf wurde der Proceß von der Gemeinde fortgesetzt, aber durch den wahrscheinlich 1659 erfolgten Tod Stephanis in Suspenso gelassen. Pastor Köhler sagt in seinem Manuscript: „Auf der Detmold'schen Schulbibliothek ist noch jetzt ein Buch vorräthig, betitelt: Hypotyposis colleg. theolg. praes. H. Weizelio Cassell. defend. Johann Stephani dedicat. illustr. Comit. Lipp. 1619. Dieses ist ohne Zweifel von ihm. (Nach den Consistorialacten im Mnscr. des Pastors Köhler in Wüsten.) Nun präsentirte der Erbherr Graf Otto in Brake wieder an den regierenden Herrn:

6. Den Philipp Stivarius von 1656—1686. Dieser war aus Alverdissen gebürtig und sehr wahrscheinlich der Sohn oder Enkel des dasigen Pastors Caspar Stivarius. Er hatte in Marburg studirt und war schon seit 1642 Rector in Blomberg und seit 1645 Pastor in Sonneborn gewesen. Im Jahre 1656 wurde er nach Hillentrup berufen und eingesetzt und am 24. August 1669 ihm auf sein eigenes an Graf Casimir zu Brake gerichtetes Ansuchen wegen Alters und Schwachheit sein Nachfolger zum Gehülfen gegeben. Er starb am 10. November 1686 im Alter von 70 Jahren. Der Superintendent Heinrich Hildebrandt aus Lüdenhausen hielt ihm die Leichenrede.

7. Bartold Pfenning, der das älteste Kirchenbuch Hillentrups begann, von 1669—1699, gebürtig aus Barntrup. Im Jahre 1663 hatte er in Marburg studirt und von der dasigen theologischen Facultät treffliche Testimonia erhalten, 1666 auch unter dem Doctor und Professor Sebastian Curtius eine Dissertation de juristicatione hominis peccatoris coram Deo vertheidigt und solche dem Erbherrn Graf Casimir zu Brake dedicirt. Dieser präsentirte ihn darauf als seinen Hofprediger daselbst im angeführten Jahre an den regierenden Grafen Simon Henrich zur Lippe zum Adjunctus auf die Hillentruper Pfarre. Er wurde als solcher vom Klassensuperintendenten Simon Georg Plesmann in Heiden introducirt. Bald darauf wurde er seines Vorgängers Schwiegersohn und starb 1699 Anfang März. Pfenning war ein sehr ordentlicher und thätiger Mann, und hat alle Nachrichten, die hier noch von Kirchensachen und Pfarreinkünften vorhanden sind, genau specificirt.“ (Köhler Mnscr.)

Nun melden zwar die Consistorialacten, daß im Jahre 1700 der Barntruper Rector Johann Christoph Geller hierher von den Bräkischen Räthen präsentirt sei. Die Präsentation wurde jedoch