Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/297

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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hatte die Kirche hierselbst noch ein gutsherrliches Recht auf den Hof zu Dörentrup. - Im Jahre 1714 hatte der Papiermeister Sobbe in Hillentrup sein bei der Papiermühle gelegenes Haus der Kirche vermacht. - Als Niegebur alias Küster Johann und Erben ihre Holzungen verwüsteten und die Kirchendechanten auf eine Caducität des Meierrechts deshalb klagen wollten, verglich man sich dahin, daß die Niebuhrs Wittib gegen Zahlung von 5 Thaler nebst einem Weinkauf wieder mit „Groten Huwe“ auf zwölf Jahr bemeiert wurde. Sie sollte jährlich geben: 1 Malter Hafer, 1 Gfl., 2 Hühner und 4 Schweine in Mast, aber zur Besserung des Hofes um das nöthige Holz immer bei den Kirchendechanten nachsuchen. (Das.)
Außerdem beläßt die Kirche von den ältesten Zeiten her ein Kirchenholz und participirt mit der Pfarre und Küsterei an dem Gemeindeholze, zu dessen Ankaufe oder Erweiterung im Jahre 1722 und Proceßkosten in einem 1780 geführten Proceß sie je 12 und 14 Thlr. 33 Groschen bezahlt hat (Das.)
Die jetzige Kirche, mit einem nicht unschönen Portale, ist, wie schon oben ausführlich bemerkt, nach der Evernstein'schen Fehde ca. ums Jahr 1440 erbaut. Im Jahre 1688-1690 wurde mit Genehmigung des Consistoriums des Amtmanns Tilten Tochter zu Göttentrup und dann dessen Frau in der Kirche begraben. Der 1729 verstorbene Amtmann und Rath Badehof zu Sternberg ließ sich einen Begräbnißplatz an die Kirche bauen, für welches seine Erben 50 Thaler in die Kirchenkasse zahlen mußten. Weder von diesem, noch von Leichensteinen der in der Kirche Begrabenen sind Spuren vorhanden, da das Chor schon im vorigen Jahrhundert mit Backsteinen besetzt worden ist. - Eine Prieche der Kirche ist am 28. November 1725 erbaut.
Die Kanzel der Kirche wurde im Jahre 1694, die Orgel an Stelle der alten von 1696 im Jahre 1802 von dem Orgelbauer Oestereich aus Fulda errichtet.
Ein alter Taufstein ohne Jahreszahl wurde aus der Kirche genommen und ins Pfarrhaus gebracht, wo er zum Trankstein dient.
Eine der Glocken ist in die hiesige Kirche aus der niedergebrannten und verwüsteten Kirche von Bösingfeld gekommen. Denn unterm 11. Juni und 1. September 1442 gestattet Bischof Albert von Minden, auf Nachsuchen Johanns von Molenbeck, Friedrichs de Wend und der Parochianen zu Hillentrup, daß die Glocke der wüsten Kirche und des wüsten Dorfes Bösingfeld, Mindener Diöcese, nach der Kirche zu Hillentrup, Paderborner