Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/280

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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Mainz, denen es eine Zeit lang vorher überwiesen war, dort nicht fortkommen konnten. (Lipp Reg. III, 1917. Melm Kloster Falkenhagen S. 10.) Der seit 1432 begonnene Neubau des Klosters und der jetzigen schönen, einschiffigen gothischen Klosterkirche, welches das Gotteshaus der reformirten Gemeinde Falkenhagen ist, und welche Althof in seinem Manuscripte also schildert: „Die Kirche in Falkenhagen ist lang und schmal, auch nach geschehener Reparatur und neu erhaltener Orgel recht schön. Der Altarstein ist von außerordentlicher Größe, die Fenster sind überaus schön bemalt. Vor der Kirche ist ein bedeckter, sogenannter Kreuzgang zu großer Gemächlichkeit der Eingepfarrten,“ wurde durch den Raubzug der Böhmen im Jahre 1447 und 1479 durch eine verheerende Feuersbrunst unterbrochen und ums Jahr 1487, das Portal jedoch erst im Jahre 1533 vollendet. Nach einem alten Kalendarium von Falkenhagen conferirte der Paderbornische Weihbischof Johannes, episc. Tefelicensis, am 25. October 1483 den Chor der neuen Kirche; und am 21. October 1487 erhielt diese selbst durch Johannes, episc. Missinensis, Weihbischof von Minden, die Consecration. (Holscher Bisthum Paderborn S.59.)
Die Kirche, welche im Jahre 1817 restaurirt ist, hat keinen Thurm, aber einen zierlichen Dachreiter. Die drei Chorfenster sind mit biblischen Darstellungen in Glasmalerei geschmückt; das obere Maßwerk der übrigen Fenster enthält eine Reihe von gemalten Wappen mehrerer adliger Familien. Von Bedeutung ist die schöne Holzschnitzerei der 4 Reihen Chorstühle. Die Sculptur verschiedener, sich in der Kirche befindlicher Grabsteine, von denen bei der obengenannten Neudecoration derselben eine Anzahl, um einen glatten Boden zu gewinnen, umgedreht sind, ist nicht mehr erkennbar. (Vgl. O. Preuß Baul. Alterth. S. 82.) Die Orgel der Kirche zeigt auf der Vorderseite die Worte: A. Heeren, Anno 1767. Die zwei Glocken tragen die Inschrift: Unter Regierung Herrn H. Friederich Adolphs, Grafen und edlen Herren zur Lippe bin ich gegossen 1712. H. J. D. gos mich. H. Hermann Diederich Rieckmeier Past. Hermann Schmidejohann Bicker. Decani. H. Johan Smitt, Amtmann. — Die zweite Glocke von 1764: Jes. 2 V. 3. Kommet, lasset uns auf den Berg des Herrn gehen, dem Hause des Gottes Jacob. 1764 M. M. Fricke.
Um von diesem kleinen Excurs zu der mit der Grafen- und Kirchengeschichte des lipp. Landes durchflochtenen, höchst interessanten Geschichte des Klosters Falkenhagen zurückzukehren, bemerken