Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/279

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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ersten acht Tagen jenen Altar besuchen würden, 40tägigen Ablaß, bei den monatlichen Memorien während des ersten Jahres 30 Tage und bei dem Jahrestage der Einweihung quadraginta et carenam integram (vollständiges Fasten) relaxamus. (Lipp. Reg. I, 265.)
In Hinweis auf den vom Papste, Cardinal Hugo, den Erzbischöfen von Mainz, Cöln und Bremen und den Bischöfen von Paderborn, Hildesheim und Wirland ertheilten Ablaß, deren Briefe der Gefährlichkeit wegen nicht mitgesandt werden können, erlassen ums Jahr 1251 Probst, Aebtissin und Convent grisci ordinis montis sete Marie in Valkenhagen einen offenen Brief, worin sie um Beihülfe zur Erbauung ihres Klosters bitten, da ihre Mittel für diese novella plantatio, welche sie an einem wüsten Orte zu Ehren der heil. Jungfrau als ihrer einzigen Patronin, zu erbauen begonnen, nicht ausrichten. Sie theilen zugleich die durch das Capitel bereits festgestellten gottesdienstlichen Handlungen mit: Sonntags missa salutis, Sonnabends eine Messe für die Lebenden, am Montage und Mittwoch für die Todten, täglich Vigilien außer an den größeren Festtagen, zweimal wöchentlich körperliche Disciplin mit sieben Psalmen und Litaneien; in der Fasten- und Adventszeit sollen täglich außer an Sonntagen quingenta psalteria gelesen werden. (Lipp. Reg. I. 269.) Durch eine Anzahl Schenkungen und Ankäufe, die in dem ersten Bande der Lipp. Regesten unter den Nummern 296, 336, 314, 332 und 343 und in der Geschichte des Bisthums Paderborn von Superintendent Holscher S. 58 aufgezeichnet sind, gelangte das Kloster im Laufe des 14. Jahrhunderts zu einem ziemlichen Wohlstande.
In der Evernstein'schen d. i. der großen Fehde, welche der Herzog Heinrich von Braunschweig zur Rache für seine nach der Schlacht am Oderberge (Ohrberge) bei Hameln im Burgverließe auf dem Falkenberge bei Detmold erlittene Schmach gegen die Edlen Herren und Grafen zur Lippe und Everstein ausführte, wurde das Kloster mit der alten Klosterkirche zwischen 1406 bis 1409 gänzlich zerstört und verwüstet. Die Nonnen verließen dasselbe und gingen nach Brenkhausen. Das Kloster lag 23 bis 26 Jahre bis 1431 oder 1432 wüste, in welchem letzteren Jahre Graf Bernhard VI. zur Lippe dasselbe mit seinen fundationsmäßigen Gütern und Rechten im Einverständniß mit dem Erzbischof Dietrich von Köln, damaligem Administrator der Diöcese Paderborn, dem Kreuzherrn-Orden (vom heil. Augustin) übergab, da Wilhelmiten-Mönche aus Witgenhusen in der Diöcese