Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/242

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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und die lippische Rose. 2) Die kleine Glocke, womit zur Schule geläutet wird, trägt die Inschrift: „Ich wurde gegossen von H. J. Lohmeier in Gütersloh im Jahre 1844 für die Stadt Blomberg. Darunter nebeneinander: Stadtgericht: W. Caspari, Syndikus. — Magistrat: Carl Böhmer, Bürgermeister. — Ph. Neubau, Ph Arnold, Prediger. - W Siekmann, Kirchendechen und Bauherrn. 3. Die kleinere Glocke, womit das Vorläuten geschieht, hat oben Verzierungen durch allerlei Figuren von Menschen, Lamm ec. Darunter dieselbe Inschrift wie die 2. Glocke, aber mit dem Zusatz: Gott nur allein die Ehre. Auch steht wieder Neubau statt Neubourg, als Prediger. 4) Die zweite Glocke (Betglocke) Oben mit Verzierungen von Weintraubenblättern ec., mit derselben Inschrift des Glockengießers, aber der Jahreszahl 1845 und dem Zusatz: Psalm 23,8. Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnet. Unter jeder der 4 Namenrubriken (die der Prediger hat die Namen Ph. Neubourg und W. Weerth,) steht das Wappen der Stadt Blomberg. 5) Die größte Glocke (Feuerglocke) mit derselben Inschrift des Glockengießers, der Jahreszahl, den 4 Rubriken Namen mit dem Stadtwappen, jedoch mit der Schriftstelle Psalm 127 V. 1: Wo der Herr nicht die Stadt bewacht, so wachet der Wächter umsonst. 5) Die keine Glocke oben im Thurm, die Viertelschlagglocke, mit derselben Inschrift, ohne Schriftstelle, den 4 Namen und dem Stadtwappen mit der Jahreszahl l849.

2. Die Klosterkirche. Sie wurde von dem Prior der Augustinermönche zu Möllenbeck an der Stelle eines vom Edelherrn Bernhard VII. zur Lippe über einem wunderthätigen Brunnen im Jahre 1461 erbauten Altars und 1462 errichteten Kapelle, im Jahre 1468 erbaut. Die Veranlassung zum Bau der Kapelle und Klosterkirche war diese: Im Jahre 1460 stahl eine Frau Namens Alheydaus der Martinikirche in Blomberg, in welche sie sich hineingeschlichen und Abends hatte einschließen lassen, eine Kapsel mit 45 Hostien, weil ihre Nachbarin auf ihre Frage, wie es komme, daß sie bei gleichem Fleiße arm bleibe, während ihr Glück und Wohlfahrt täglich wachse, zu ihr gesagt hatte: Ja, liebe Freundin, die Arbeit thut es allein nicht, sondern wer einen Gott im Kasten hat, der wird wohl reich, dem fällt das Glück zu, und kann ihm an nichts mangeln! Der Diebstahl der Hostien wurde nach kurzer Zeit entdeckt. „Der Pfaff thut so viel klagens davon, daß es auch an die Hohe und niederige Obrigkeit gebracht