Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/241

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
Inhalt
Ortsverzeichnis
<<<Vorherige Seite
[240]
Nächste Seite>>>
[242]
Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.



2. Blomberg (Blombergh, Blomberge, Blumberg). Das Kirchspiel Blomberg mit 2 Geistlichen, dem ersten und zweiten Pfarrer, umfaßt außer der Stadt Blomberg Holstenhöfe, Riechenberg, Nassengrund, Siekholz, Eschenbruch, Hiddensen, Graben, Litzenkrug, Stammhof und die Schiedersche Glashütte. Es gehörte zum sedes Steinheim im Bisthum Paderborn, und wird in den Archidiaconatsregistern bei Bessen, Wigand und in Registrum contribut. genannt.
Blomberg hat bezw. hatte folgende 2 Kirchen:
1. Die im Jahre 1833 wegen Baufälligkeit bis auf den noch stehenden Glockenthurm abgebrochene, alte Pfarrkirche, welche nach dem Jahre 1231 erbaut sein wird, da Blomberg als Pfarrort in dem Archidiaconatsverzeichnisse von 1231 noch nicht genannt wird, jedoch in den späteren vorkommt. Dieselbe war dem heiligen Martin, (dem Volksheiligen im fränkischen Gallien, als Bischof von Tours am 11. November 400 gestorben) geweiht, welcher in einer Urkunde vom 13. November 1511 „der hochgelobte Himmelfürst bei seiner Kirche zu Blomberg“ genannt wird. (Lipp. Reg. IV, 2995.) Zur Errichtung von Altären, und Beneficien trinitatis, beate Marie virginis et trium magorum in derselben, schenkte Conrad von Bega am 27. April 1357 in Ermangelung von Lehnserben diejenigen Güter, welche er vom Grafen Heinrich VII. von Schwalenberg zu Lehne getragen und dieser 1357 vom Lehnsverbande befreit hatte. Dies bestätigte Bischof Balduin von Paderborn im Jahre 1359. (Lipp. Reg. II, 1012 a.) Weitere urkundliche Nachrichten über die Pfarrkirche, außer den die Namen einzelner Geistlichen an derselben enthaltenden, welche unten angegeben werden, liegen nicht vor.
Als am 14. Juni 1445 die Stadt Blomberg von den böhmischen Soldtruppen des Erzbischofs Dietrich von Cöln erobert und verbrannt wurde, blieb „außer eines armen Hirten Hüttlein nur der obere Theil der Kirche, das Chor genannt,“ übrig; der übrige Theil der Stadtkirche, wie auch der nach im Jahre 1833 geschehenem Abbruch der Kirche stehen gebliebene, jetzige Glockenthurm, ist um diese Zeit wieder erbaut. (Vgl. O. Preuß. Baul. Alterth. S. 49.) Bis zum Jahre 1833 wurde in derselben Gottesdienst gehalten, welcher von da ab in die Klosterkirche verlegt ward. — Die Glocken haben folgende Inschriften: 1) Die älteste, die sogenannte kleine Vollschlageglocke, hat in mittelalterlichen Buchstaben die Inschrift. Anno dm. MCCCCLXIII ihesus. maria. broder. arent, am Ende Eichenblätter