Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/227

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
Inhalt
Ortsverzeichnis
<<<Vorherige Seite
[226]
Nächste Seite>>>
[228]
Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.



Huneke auf dem Schlosse hatte. (Lipp. Reg. III, 1549.) — Am 17. März 1523 erlaubte Bischof Franz von Minden, dem Pfarrer in castro Vorenholt und den übrigen Geistlichen seiner Diöcese, daß sie für Reineke de Wend und dessen Hausgesinde auf seinem Schlosse oder im Dorfe Varenholz zur Zeit eines allgemeinen oder speciellen Interdicts in der Capelle des Dorfs oder seines Schlosses Messe lesen und geistliche Akte verrichten dürfen, auch in Anwesenheit Reinekes vor den Bewohnern des Dorfs und seinem Gesinde, sofern dieselben mit kirchlichen Censuren nicht bestrickt sind. (Lipp. Reg. IV, 3108.) -

Am 15. Juni 1533 genehmigt Reineke de Wend, daß die von den Zerssen für die Kapelle zu Varenholz gemachte Stiftung von 2 Scheffel Weizen aus einem Hofe zu Honrade zu Wein und Oblaten bei der Holzhauser Kirche verbleiben und die Oblaten wie bisher zu Varenholz bestellt werden sollen. (Lipp. Reg. III, 3226.)

Vor der Zeit der Einführung der Reformation in Lippe verlor die Kirche und Gemeinde Varenholz ihre Selbstständigkeit und wurde ein Filial der Langenholzhäuser Gemeinde, von der sie erst 1682 bezw. 1697 wieder abgetrennt und die jetzige Gemeinde geworden ist. „Von Langenholzhausen kam der Prediger wöchentlich nach Varenholz und hielt in der alten Kirche Betstunde. Als sich aber 1677 der dem alten (Pastor) Römer zu Langenholzhausen adjungirte Prediger Köller weigerte, nach Varenholz zu ziehen und allda den Gottesdienst zu versehen, so ist Johann Justus Otto von Cassel, der zu Niederntalle bei des Edelmanns Groten Kindern Informator war, als Prediger angeordnet, welcher den 6. August 1678 die Betstunden neben der Schulinformation und den 30. März 1679 auch die Sonntagspredigten in der alten Kirche anfing. Da aber 1681 den 28. Februar die Landdrostei von Donop Sybille Margaretha von Heiden starb, welche ihrem Gemahl aufgetragen hatte, sie in Varenholz begraben zu lassen, so hat der Landdrost Levin Moritz von Donop auf Genehmigung und Verordnung der Landesherrschaft eine neue Kirche (das jetzige Gebäude, welches bis dahin zum Schlosse gehörte und eine Reitbahn gewesen sein soll) bauen lassen. Als dieselbe fertig geworden, so hat 1682 den 23. Juli Jacobus Zellerus, die Einweihungspredigt über 1 Petr. 2, 5 gehalten und gleich darauf Römer der Landdrostin die Leichenpredigt aus Ps. 73, 25. 26. Der Prediger Otto trat hierauf in der neuen Kirche am 27. Juli