Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/226

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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bei dem Superintendenten Clüsener nach Lage ging, wurde ihm im Programm des Detmolder Gymnasiums vom Jahre 1867 S. 27 folgender ehrenvolle Nachruf: „Mit dem Schlusse des Schuljahres wird Herr H. Steinhagen uns verlassen, um als Hülfsprediger nach Lage zu gehen. Vier Jahre ist er bei uns mit regem Pflichteifer und bestem Erfolge amtlich thätig gewesen — wir sehen ihn mit großem Bedauern scheiden und werden ihm ein gutes Andenken bewahren.“ Dasselbe thut zur Stunde noch die Gemeinde Lage, die er am 1. Mai 1870 verließ, um einem Rufe nach Silixen zu folgen. Hier verheirathete er sich im Jahre 1871 mit Ottilie Barkhausen aus Salzuflen. Wegen seiner vielseitig wissenschaftlichen und theologischen Bildung wählte ihn der Vorstand der theologischen Lesegesellschaft zum Direktor derselben. Er gab im Jahre 1877 einen auf der Pastoralconferenz gehaltenen Vortrag unter dem Titel: „Welche Folgerungen ergeben sich aus der veränderten Stellung des Staates zur Kirche betreffs der Theilnahme der letzteren an der Ordnung des Volksschulwesens in unserm Lande?", Detmold, Meyer'sche Hofbuchhandlung 1877, heraus. Durch die Neudecoration des Innern der Kirche, sowie den Neubau des Pfarrhauses und Verschönerung der Pfarre hat er sich Verdienste erworben.


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10. Varenholz (Vornholte) mit Stemmen und Erder (der Ort Stemmen kommt unter der Bezeichnung villa Stempne urkundlich im Jahre 1331 (Lipp. Reg. II, 740); der Ort Erder im Jahre 1318 (Lipp. Reg. II, 640), der Ort Vorenholte im Jahre 1231 (Lipp. Reg. I, 196) vor. Es bildete ursprünglich ein eigenes Kirchspiel und hatte schon 1271 eine unter dem Archidiacon zu Osen im Bisthum Minden stehende Kirche, wahrscheinlich das jetzige alte Küsterhaus, welches 1880 zum Abbruch verkauft ist. (Die nordöstliche Seite desselben macht in ihrer polygonalen Gestalt besonders den Eindruck des in ein Wohnhaus umgewandelten alten Chortheils einer Kirche oder Kapelle), — denn im Jahre 1271 wird nach einer Urkunde des Domcapitels in Minden ein B. Junior, rector ecclesiae in Vorenholte, im Jahre 1294 Henricus, plebanus in Vornholte“ genannt. (Holscher. Bisthum Minden, S. 104.) Auch hatte die Burg oder das Schloß zugleich eine Kapelle mit eigenem Pfarrer. Unter den Ansprüchen, die der Junker Simon III. von der Lippe um's Jahr 1380 an Heyneke von Münchhausen machte, der das Schloß Varenholz in Pfand hatte, kommt auch u. A. vor: „Wegen des Papens,“ den