Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/221

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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Da hieß neu aus den Trümmern das Haus in einfachem Schmucke Frommen Sinnes erstehn Pauline, Fürstin zur Lippe. —

An der nördlichen Mauer der sonst sehr einfachen Kirche befindet sich ein Stein aus dem alten Bau, welcher außer der Jahreszahl 1501, die auf eine Restauration oder Erweiteruug der alten Kirche hinweisen mag, vier Namen der damaligen Kirchendechen enthält; die Namen des Kord Bunte (Bünte) und Hermann Ekermann (Eikmeier) sind von demselben nur noch lesbar. —
Auf dem Chore der Kirche, welche Alterthümer nicht enthält, findet sich auf einem Grabsteine die Relieffigur des im Jahre 1599 verstorbenen Pastors Herm. Koesfeld mit dem Spruch:


Res vilissima simus
In terram terra redimus.


Die zwei volltönenden Gußstahlglocken sind auf Bemühen des Pfarrvicars Dreves im Jahre 1870 von der Gußstahlfabrik in Bochum an Stelle einer alten vorhandenen Glocke angeschafft.
Das zur Zeit des Pastors Meisterlin im Jahre 1781 erbaute alte Pfarrhaus ist auf Anregung des Pastors Steinhagen abgebrochen und nach einem Riß des Baumeisters Merckel im Jahre 1874—76 vom Unternehmer Zimmermeister Nüllmeier in Almena durch den jetzigen geschmackvollen und dauerhaften Neubau ersetzt. An der Südseite ist unter der Veranda ein Stein eingelassen, der den Namen des Pastors, der Kirchendechen des Baumeisters und Bauunternehmers zeigt.
An Kirchenvermögen ist Silixen wohl eine der reichsten Gemeinden des Landes. Dasselbe ist aus dem der Kirche gehörigen Kirchenholze, dem sogenannten Margarethenholze, entstanden. Von diesem wurden zur Zeit des Pastors Zeiß die beträchtlichen Holzbestände verkauft, der Ertrag capitalisirt, die abgeholzten Flächen urbar gemacht und als preiswürdiges Ackerland verpachtet. Die Kirchspiels Schulen, welche eine Holzservitut daran hatten, wurden mit Capital abgefunden.
Das Kirchenvermögen beläuft sich, nachdem von demselben das neue Pfarrhaus gedeckt ist, auf 6000 M, die jährlichen in die Kirchenkasse fließenden Pachterträge auf 1188 M. 60 Pf.
Das Armenvermögen hat eine Höhe von 1107 M. Die Pfarre hatte um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ein Einkommen v. 270 Thlr. später v. 304, 359, 480 und 700 Thlr., nach dem neuesten, der Landessynode 1878 vorgelegten Anschlag c. 2690 M.
Die Seelenzahl der Gemeinde beläuft sich auf 1250; die Zahl